"Was bedeutet es, zu töten? Was bedeutet es, getötet zu werden? Wie wird Töten sag- und sichtbar gemacht? Im Aufschreibesystem von 1900 – zwischen Film, Grammophon und Literatur – werden diese Fragen kulturanthropologisch, medientheoretisch und poetologisch relevant. Wie das Töten erzählt oder gezeigt wird, hat Einfluss auf poetische Sprache, die Unterscheidung von Mensch und Tier sowie die Materialität von Filmen und Literatur. Wo das Töten sprachlich und bildlich durch diskursive Zuschreibung zum Mord, zur Schlachtung oder zum Opferritual stilisiert wird, erscheinen durch das Ereignis des Tötens Leerstellen, die zwei Erkenntnisse zeitigen: Erstens ist Töten immer schon kulturell. Es verhandelt das Tötbarmachen von nicht-menschlichen und menschlichen Lebewesen. Porträtiert wird diese Macht des Tötens von zumeist männlichen Cultural Born Killern. Zweitens zeigt sich, wie mit dem Töten auch etwas anderes gesagt und gezeigt werden kann: Die vorliegende Arbeit weist Poetologien des Tötens nach, die mit tierlichen Stimmen, technischen Geräuschen und Schriftzeichen die etablierte Interpretation kanonisierter kultureller Artefakte dekonstruieren"--Back cover
Martin Bartelmus Livres






Therapie der Dinge?
Materialität und Psychoanalyse in Literatur, Film und bildender Kunst
Schriftlichkeit
Aktivität, Agentialität und Aktanten der Schrift
Digitale Schriftlichkeit
Programmieren, Prozessieren und Codieren von Schrift
Wild-Tier-Fotografie
Ökologische, postkoloniale und ästhetische Perspektiven
Technische Innovationen der Fotografie erlaubten Ende des 19. Jahrhunderts, Wildtiere nicht mehr nur als Kadaver und Beute oder in Studio und Gehege abzulichten, sondern ihnen in ihrem natürlichen Habitat nachzuspüren. Die frühe Wildtierfotografie bediente damit ein populäres Interesse an der als lokal, national oder kolonial geschätzten Fauna, lieferte wichtige Beiträge zur zoologischen Forschung und verstand sich häufig als Vorkämpfer des Naturschutzes. Ganz neu stellte sich damit aber auch die Frage, wie man Tiere richtig fotografiert: technisch, ästhetisch, ethisch. Der Band beantwortet diese Fragen in historischer Perspektive und erschließt damit das Forschungsfeld der Wildtierfotografie.
Beinahe alles kann als Schriftträger dienen. Auch können Bücher wieder zur Grundlage für neue Texte oder Material im Schreibprozess werden. Gleichzeitig sind alle Schriftträger endlich: Sie werden verbraucht, zersetzt oder zerstört. In diesem Zyklus von Entstehen und Vergehen sind Bücher, Hefte, Blätter, Fächer oder Wände nicht nur Medium, sondern die stoffliche Bedingung der Schrift. Die Beiträger*innen plädieren dafür, Schriftträger als Ressourcen zu verstehen. Damit lässt sich ihren materiellen Existenzweisen, ihren Transformationen sowie den dazugehörigen ökonomischen, ästhetischen und ökologischen Praktiken im Spannungsfeld von Nachhaltigkeit und Verschwendung Rechnung tragen.