Das Krisis-Jahrbuch fasst alle Krisis-Beiträge aus dem Jahr 2016 in einem Sammelband zusammen. Thematisch decken diese ein breites Spektrum ab: - Norbert Trenkle: Die Arbeit hängt am Tropf des fiktiven Kapitals. Eine Antwort auf Geht dem Kapitalismus die Arbeit aus? von Christian Siefkes - Julian Bierwirth: Der Grabbeltisch der Erkenntnis. Untersuchung zur Methode des Gegenstandpunkt - Karl-Heinz Lewed: Rekonstruktion oder Dekonstruktion? Über die Versuche von Backhaus und der Monetären Werttheorie, den Wertbegriff zu rekonstruieren - Peter Samol: All the lonely People. Narzissmus als adäquate Subjektform des Kapitalismus - Ernst Lohoff: Die letzten Tage des Weltkapitals. Kapitalakkumulation und Politik im Zeitalter des fiktiven Kapitals
Julian Bierwirth Livres





Der Grabbeltisch der Erkenntnis
Untersuchung zur Methode des Gegenstandpunkt
- 92pages
- 4 heures de lecture
Der "Gegenstandpunkt" (GSP) wird als weniger radikal beschrieben, als es den Anschein hat. Er wird kritisiert, weil er in seiner Argumentation hinter das Reflexionsniveau der bürgerlichen Wissenschaft zurückfällt, die er eigentlich anprangert. Die Analyse beleuchtet die Widersprüche und Schwächen in der Argumentation des GSP und hinterfragt dessen kritische Haltung gegenüber etablierten wissenschaftlichen Diskursen.
Das Krisis-Jahrbuch fasst alle Krisis-Beiträge aus den Jahren 2013 - 2015 in einem Sammelband zusammen. Thematisch decken diese ein breites Spektrum ab: Peter Samol: Michael Heinrichs Fehlkalkulationen der Profitrate. Zur Widerlegung von Michael Heinrichs Kritik am »Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate« und über die Bedeutung der schrumpfenden Wertmasse für den Krisenverlauf Ernst Lohoff: Auf Selbstzerstörung programmiert. Über den inneren Zusammenhang von Wertformkritik und Krisentheorie in der Marx schen Kritik der Politischen Ökonomie Julian Bierwirth: Gegenständlicher Schein. Zur Gesellschaftlichkeit von Zweckrationalität und Ich-Identität Peter Samol: Ein theoretischer Holzweg. Die seltsame Fassung des Begriffs der »unproduktiven Arbeit« von Robert Kurz und wie er sich als Reaktion auf die Kritik daran in einen noch tieferen Schlamassel begeben hat Ernst Lohoff: Kapitalakkumulation ohne Wertakkumulation. Der Fetischcharakter der Kapitalmarktwaren und sein Geheimnis Julian Bierwirth: Henne und Ei. Der Wert als Einheit von Handlung und Struktur Das Jahrbuch kann kostenfrei heruntergeladen werden auf www.krisis.org
Gesellschaftsform und Eigentum - Krisis 1/ 2022
Zur Kritik der Sachherrschaft. DE
- 76pages
- 3 heures de lecture
Die kritische Auseinandersetzung mit der Kategorie des Eigentums beleuchtet die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Dimensionen des Eigentumsbegriffs. Sie hinterfragt gängige Vorstellungen und analysiert die Auswirkungen von Eigentum auf individuelle Freiheit und gesellschaftliche Strukturen. Durch historische und theoretische Perspektiven wird der Einfluss des Eigentums auf Machtverhältnisse und soziale Gerechtigkeit kritisch reflektiert, während alternative Modelle und Konzepte vorgestellt werden, die eine gerechtere Verteilung von Ressourcen anstreben.
Zusammenfassung Kaum etwas erscheint uns heute als so selbstverständlich wie unsere Existenzweise als vereinzelte Einzelne, als abstrakte Individuen mit partikularen Interessen und einer abgegrenzten Ich-Identität. Diese Existenzweise hängt konstitutiv mit der historisch-spezifischen Vergesellschaftungsform der modernen, warenproduzierenden Gesellschaft zusammen. Der vorliegende Aufsatz analysiert diesen Zusammenhang einerseits in Bezug auf die Kategorien der Kritik der Politischen Ökonomie und begibt sich andererseits auf die Suche nach der historischen Genese der modernen Ich-Identität. Er zeigt, dass deren Herausbildung einhergeht mit einer allgemeinen »Entbettung« gesellschaftlicher Beziehungen und der zunehmenden Vereinzelung im Durchsetzungsprozess der kapitalistischen Moderne. Im Zuge dieses Prozesses, der eine spezifische Form von Unsicherheit in den für sich selbst verantwortlichen Individuen erzeugte, entstand auch die Vorstellung einer objekthaften, über Gesetze verstehbaren und dem menschlichen Zugriff unterworfenen Natur. Auf diese Weise wurde der männliche, westliche und weiße Mensch zum Subjekt. Frauen, Schwarze und Menschen aus der ökonomischen Peripherie hingegen wurden als naturnah und nicht zur Vernunft fähig konstruiert – ein Prozess, der in den postmodernen Sozialwissenschaften als Othering firmiert. Während die historische Entwicklung der warenproduzierenden Ordnung als Durchsetzung der Ich-Identität und der ihr zugehörigen Subjekt-Objekt-Spaltung beschrieben werden kann, schlagen sich die ökonomischen und gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte auch in einer Krise der Subjektivität und der Ich-Identität in ihrer traditionellen Form wieder. Der Aufsatz zeichnet diese Veränderungen nach und setzt sie in Beziehung zu aktuellen politischen Herausforderungen für eine emanzipatorische Praxis.