The narrative explores the ethical dilemmas surrounding a groundbreaking surgical intervention designed to alleviate mental suffering. Meret, a dedicated nurse, initially believes in the transformative power of the procedure. However, her burgeoning romance with a fellow nurse challenges her convictions and leads her to question the morality of the system she once trusted, ultimately unraveling her sense of purpose and the implications of such medical advancements.
Am Anfang steht Barbara. Barbara, die sich mit zweiundzwanzig im Fluss ertränkt. Ihr Tod, der im ganzen Dorf die Telefone schellen lässt, bringt die anderen zum Reden: ihren Bruder Adam, ihre Freundin Nora und Yann, den Eindringling, der aus der Stadt neu zugezogen war. Sie alle sind mit der Verstorbenen und den Zwillingen Annemarie und Hans zur Schule gegangen. Es waren kinderreiche Zeiten, und die Enge im Elternhaus trieb die Kinder nach draußen. Doch unter den Erinnerungen an das Jagen über die Felder oder jenes Streichholzspiel auf dem Pausenhof liegt etwas anderes, Unausgesprochenes begraben: In einer unbeobachteten Nacht verübten sie ein Gewaltverbrechen an einem von ihnen. Einen starken Sog auslösend, erzählt Mahlstrom die Geschichte sechs junger Menschen, die in einer dicht verwobenen Dorfgemeinschaft herangewachsen sind. Zugleich geschützt und bedroht von den engen Banden, sind sie im Erwachsenenleben angekommen und stecken doch noch knietief in ihrer Kindheit. Erst Barbaras Selbstmord bringt den Stein ins Rollen und zwingt die Übriggebliebenen, sich mehr als zehn Jahre nach dem Verbrechen dem Geschehenen zu stellen.
Da ist ein Paar im Goldenen Eck im Jahr 1970, das eigentlich lieber allein wäre; da ist in der heutigen Zeit in einer Stadt am Rhein eine junge Frau, die eine leere Wohnung bezieht und alles hinter sich gelassen hat; da ist ein Mann, der im Jahr 1964 schon sechzehn verschiedene Füllfederhalter in die Hand genommen hat, um aufzuschreiben, wie alles begann. Alle sind sie Teil einer Geschichte und alle ringen sie darum, die Geschichte zu erzählen. Sie nimmt ihren Anfang 1955, in der armen Schweiz, wo eine ganze Familie sich ein einziges Bett teilt, eine Familie, die bald keine mehr ist, weil die Kinder fortgeschickt, fremdplatziert werden. Ein Haus brennt ab und wird an anderer Stelle wieder aufgebaut. Eine Frau verliert bei einem Treppensturz einen Finger, gewinnt dadurch aber die Liebe eines Mannes. Im Nacken eines Säuglings zeigt sich nach der Geburt ein Storchenbiss, und der Vater erkennt etwas Wahres in diesem rötlichen Fleck. Yael Pieren entwirft in ihrem ersten, höchst beeindruckenden Roman ein sich verdichtendes Gefüge von Figuren, die im Gestern verstrickt sind, aber im Heute leben wollen. In einer berauschenden Sprache erzählt sie vom Zuwenig und vom Zuviel des Lebens, von Liebe und Abhängigkeit, von der Suche nach Worten, der Suche nach Wahrheit.
Passing Through lässt in 14 literarischen Porträts und fotografischen Momentaufnahmen unterschiedliche Gangarten und Rhythmen New Yorks anklingen. Den einen ist New York seit teils Jahrzehnten ein Zuhause, andere sind nur für Tage oder Monate in die Stadt eingetaucht. An jeweils einem Tag im Herbst 2018 liessen sie uns an ihren (Alltags-)Erfahrungen teilhaben. Mit manchmal hohem Tempo ging es durch das East oder West Village, entlang des Broadways, von Harlem nach Midtown, von Chelsea über die Upper West Side bis hin nach Brooklyn und Queens. Hinaus in eine Welt, in der man sich selbst an den Rändern zuweilen im Zentrum wähnt. Auf das Rattern der Subway und das Heulen der Sirenen folgten Momente der Stille und des Rückzugs. Auf Fahrten im Taxi, auf Eile und Dichte trafen Müssiggang und Entschleunigung in Parks und im Zuhause. Schritt für Schritt und Tag für Tag erschlossen sich uns Aspekte der Stadt, gefiltert durch den Blick der hier versammelten Kulturschaffenden. Sie sind Hauptakteurinnen und -akteure und stehen für Möglichkeiten, wie New York gesehen, erlebt und gelebt werden kann. Die Autorin Yael Inokai hat zu den Künstlerinnen und Künstlern kurze literarische Porträts geschrieben.