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Theresa Wilke

    Harṣa von Kaschmir
    Die Figur des Ratgebers in transkultureller Perspektive
    • Der Herrscher und seine Berater vom Rat geben und Rat nehmen Zur vormodernen Herrschaftsausübung gehörte das Einholen von Rat. Dies gilt für das vormoderne Europa ebenso wie für außereuropäische Gesellschaften. Dieser Band fokussiert sich auf diese spezifische Ratgeber-Herrscher-Situation. Die Beiträgerinnen und Beiträger fragen nach den Methoden des Ratgebens, den Mitteln, die zum Ratschlag benutzt wurden, den Kriterien der Legitimität und der Kompetenz von Ratgebern. Welche Rolle spielten dabei Nähe und Distanz zwischen Herrscher und Ratgeber? Hatten sie Einfluss auf den Erfolg der Beratung? Ratgebersituationen dienen textintern als Forum narrativer Herrschaftskritik und textextern als effektives transkulturelles Herrschaftsinstrument der Vormoderne. The pre-modern exercise of power included seeking counsel. This applies to pre-modern Europe as well as to non-European societies. The present volume focuses on this specific counsellor-ruler situation and asks about methods of giving counsel, the means used to give counsel, criteria of legitimacy and competence of counsellors, and what influence proximity and distance between ruler and counsellor played on the question of whether the counsel was successful, i.e. whether the counsel was listened to.

      Die Figur des Ratgebers in transkultureller Perspektive
    • Harṣa von Kaschmir

      Ein Herrscherportrait aus dem mittelalterlichen Indien

      König Harṣa von Kaschmir (r. 1089–1101) wurde einst als vielversprechender Prinz von den Untertanen aus dem Kerker auf den Thron gehoben. Dort angekommen verlor er sich jedoch zunehmend im Ränkespiel der Höflinge, bis er schließlich zu einem verhassten Tyrannen wurde. Der einst beliebte, freigiebige König regierte am Ende grausam und beutete rücksichtslos seine Untertanen sowie die Tempel Kaschmirs aus, um seine Verschwendungssucht weiter finanzieren zu können. Aus Angst vor Verrat ließ er zudem zahlreiche Verwandte ermorden, doch jene, die ihn schließlich stürzen sollten, hatte er aus Reue über seine früheren Taten verschont. Nahezu alles, was wir heute über König Harṣa wissen, erfahren wir aus der Rājataraṅgiṇī („Wellenstrom der Könige“), einem historiographischen Werk sanskritischer Dichtkunst des kaschmirischen Dichters Kalhaṇa. Dessen Vater war einer der Minister König Harṣas und vermutlich sind es seine Berichte, die die Grundlage für die Rājataraṅgiṇī bilden und die tiefen Einblicke in das höfische Leben jener Zeit ermöglicht haben. Dabei kommen politische Aspekte ebenso zur Sprache wie die familiären Hintergründe innerhalb einer Dynastie. Die Studie untersucht Harṣa daher auf der Grundlage der Darstellung Kalhaṇas, der angesichts dieses zutiefst widersprüchlichen Königs beständig zwischen Empathie und Abscheu schwankt.

      Harṣa von Kaschmir