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    Markgräfliches Opernhaus Bayreuth
    Das Buch und die vier Ecken der Welt
    Margravial Opera House Bayreuth
    • The Margravial Opera House is the largest remaining Baroque court theatre. As a unique monument of music and festival culture it was inscribed on UNESCO’s World Heritage List in 2012. The driving force behind the spectacular building was the opera enthusiast Margravine Wilhelmine of Bayreuth, who succeeded in engaging the leading theatre architects of the day, Giuseppe and Carlo Galli Bibiena, for this exceptional project.

      Margravial Opera House Bayreuth
    • Das Buch und die vier Ecken der Welt

      Von der Hülle der Thorarolle zum Deckel des Evangeliencodex

      • 302pages
      • 11 heures de lecture

      Ausgangspunkt der Arbeit ist eine genaue ikonographische Analyse der als Gammadiae bezeichneten, winkelförmigen Motive in den vier Ecken der Buchdeckel, die die Langobardenkönigin Theodelinda um 600 an die Basilika San Giovanni in Monza stiftete. Anhand dieses Motivs wird der Prozess rekonstruiert, der in der frühchristlichen Kunst den Buchdeckel zum Spiegel des Buchinhalts werden ließ und den Vierevangeliencodex als ein Abbild der Welt inszenierte. Besondere Berücksichtigung findet dabei das Verhältnis von jüdischer und christlicher Buchverwahrung. Es entwickelte sich vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Buchformen, Rolle und Codex, die in den beiden Religionen zur Aufzeichnung der heiligen Schriften präferiert wurden. Der Weg des Codex von einer in der klassischen Antike als minderwertig angesehenen Buchform zum Repräsentationsobjekt im spätantiken Christentum wird anhand bildlicher Darstellungen der biblischen Bücher nachgezeichnet. Erscheinen diese im jüdischen Kontext in der Regel in der Form von Rollen im Thoraschrank an einem festen Ort innerhalb der Synagoge, versetzt sie das Christentum in Mobilität. Biblische Schriften werden als Rollen in einem Tragebehälter, der Capsa, zu Füßen des lehrenden Christus gezeigt, der selbst einen geöffneten, später auch geschlossenen Codex als Zeugnis seines Evangeliums in Händen hält. Parallelen im liturgischen Zeremoniell, insbesondere der im Rahmen der Taufe vollzogene Ritus der Expositio Evangeliorum, erklären die Entwicklung der Repräsentation des Evangeliums von einem zunächst stets geöffnet präsentierten Buch zum geschlossenen Codex. Dessen Buchdeckel konnte zunehmend die Funktion der Türen des Thoraschranks übernehmen. Die kosmologische Deutung der damit gleichgesetzten Bundeslade wurde auf den christlichen Buchdeckel übertragen, der sich als ein Medium etablierte, das zwischen Offen und Geschlossen, zwischen Bild und Wort vermittelt und gleichermaßen die Welt wie die heilige Schrift repräsentiert. Wie prägend dieses ikonographische Konzept für das abendländische Schriftverständnis wurde, zeigt der Epilog der Arbeit, der eine Brücke vom spätantiken Buchdeckel bis zu der von Dominique Perrault entworfenen Architektur der neuen Nationalbibliothek in Paris schlägt. Die Untersuchung erweist sich damit als fundamentaler Beitrag zur Debatte um die „Lesbarkeit der Welt“, eine Debatte, die angesichts des Entstehens allumfassender digitaler Bibliotheken gerade in Bezug auf die materielle Form des Buches höchste Aktualität besitzt.

      Das Buch und die vier Ecken der Welt
    • Das Markgräfliche Opernhaus ist das größte erhalten gebliebene barocke Hoftheater. Als einzigartiges Monument der Musik- und Festkultur wurde es 2012 in die UNESCO-Welterbeliste eingetragen. Treibende Kraft hinter dem spektakulären Bau war die opernbegeisterte Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, die die führenden Theaterarchitekten der Zeit, Guiseppe und Carlo Galli Bibiena, für das Ausnahmeprojekt gewinnen konnte.

      Markgräfliches Opernhaus Bayreuth