Die Wirtschaft ist ständig auf der Suche nach neuen Strategien für Wachstum und Optimierung. Im Bereich der Personalstrategien wird ebenfalls nach neuen Lösungen gesucht. Infolgedessen entstand in den 90er Jahren der Begriff Diversity Management erstmals in den USA. Diversity wird in erster Linie mit Vielfältigkeit oder Verschiedenheit übersetzt. Hinter dem Begriff verbirgt sich jedoch weitaus mehr, als die einfache Übersetzung. In Deutschland steckt Diversity größtenteils noch in den Kinderschuhen. Es hat einige Zeit gedauert, bis das Thema in der deutschen Wirtschaft diskutiert wurde. Sicherlich stellt sich die Frage, ob Diversity nur eine neue Managementmethode ist, oder doch ein langfristiges Querschnittsthema, das in den Unternehmen sinnvoll eingesetzt werden kann. Eines ist sicher: Die Menschheit ist sehr vielfältig im Hinblick auf äußerliche Erkennungsmerkmale sowie auch bei den inneren Werten. Die Schwierigkeit besteht vor allem bei den unsichtbaren Faktoren der Vielfalt. Wie kann ich diese einsehen und bewerten? An diesen Punkten setzt das Diversity Management an und versucht die weitreichend bestehenden Potenziale zu erkennen und auszunutzen. In den meisten Fällen wird die Einführung von Diversity mit ökonomischen Gesichtspunkten begründet. Hierbei werden jedoch sekundäre Faktoren vernachlässigt, die ebenfalls zu positiven Effekten im Unternehmen beitragen können.§Die Medien haben in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung erfahren. Die Kommunikation untereinander wurde mithin erheblich erleichtert, wodurch sich die Menschen ein wenig näher gekommen sind. Für die Unternehmen ist die Kommunikation ein Mittel geworden, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Es genügt nicht mehr allein über den Preis oder die Qualität den Markt zu dominieren. Die Unternehmenskommunikation wird zu einem wichtigen Aspekt des Imageaufbaus und der Vertrauensbildung zu den Stakeholdern. Die Verbindung von Medien und personeller Vielfalt kann zweifelsohne zu Kommunikationsproblemen führen. Dementsprechend wird Diversity Management auch als Kommunikationsmittel eingesetzt, um den Austausch zwischen Unternehmen und Anspruchsgruppen sicherer zu gestalten.§Dieses Buch befasst sich intensiv mit dem Zusammenhang des Diversity Managements und der externen Kommunikation. Es werden zunächst die Grundlagen und Merkmale des Diversity Managements dargestellt, um eine nachhaltige Auseinandersetzung mit der Thematik zu gewährleisten. Im Untersuchungsmodell werden die DAX 30 Unternehmen anhand ihrer Geschäftsberichte, Internet- und Karriereportale analysiert. Die Ergebnisse werden zusammengefasst und auf die Gesamtwirtschaft in Deutschland übertragen. Das Buch vermittelt den daraus gewonnenen Nutzen und gibt Empfehlungen für die externe Kommunikation von Diversity Management in deutschen Groß- und Mittelstandsunternehmen. Zur ermittelten Bestandsaufnahme werden Perspektiven und Überlegungen für die Zukunft aufgeführt.
Sascha Winter Livres



„Wieland – dem unsterblichen Sänger“
Dichtergrab und Dichterkult im klassischen Weimar
Nach dem Tod von Christoph Martin Wieland im Jahr 1813 gingen vielerorts Schriftsteller, Künstler, Verleger und vor allem Freimaurer daran, dem berühmten Dichter ein vielgestaltiges Denkmal im Andenken der Nachwelt zu setzen. Sie verfassten Berichte über das Ableben und das Begräbnis, veranstalteten Trauer- und Erinnerungsfeiern, entwarfen Gedenkmedaillen, schufen Memorialbilder und errichteten Monumente. Den zentralen Gedächtnisort bildet dabei bis heute die einzigartige, aber zeitweilig umstrittene Grabstätte im Garten des Wielandgutes Oßmannstedt, wo der Dichter am Ufer der Ilm neben seiner Ehefrau Anna Dorothea und der jung verstorbenen Sophie Brentano ruht. Dort beginnt auch die vorliegende Geschichte über Wielands Nachruhm im frühen 19. Jahrhundert, der nicht ohne Konflikte und Skandale auskam und schon bald durch die Strahlkraft der anderen Geistesgrößen des klassischen Weimar zu verblassen drohte.
Das Grab in der Natur
Sepulkralkunst und Memoriakultur in europäischen Gärten und Parks des 18. Jahrhunderts
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Im 18. Jahrhundert kam es in Europa wieder zu einer deutlichen Zunahme an Begräbnissen in der Natur. In zahlreichen Gärten und Parks ließ man auf Inseln, in Hainen oder in Grotten äußerst bemerkenswerte Grabanlagen ausführen. Neben Pyramiden, Tempeln, Kapellen und Ruinen entstanden Sarkophage, Obelisken und Urnen sowie Grüfte und naturbelassene Grablegen. Diese waren häufig über Sichtachsen oder Wegeführungen in eine weiträumige ›Gedächtnislandschaft‹ eingebunden. Darüber hinaus bildete das Grab in der Natur einen wichtigen Gegenstand sowohl in Literatur und Kunst als auch in der Gartentheorie und der allgemeinen Publizistik. Es etablierten sich völlig neue Orte, Formen und Praktiken einer seit der Antike nicht mehr üblichen Sepulkral- und Memorialkultur. Fern der Kirchen und Friedhöfe vollzog sich damit ein fundamentaler Wandel in den seit Jahrhunderten tradierten religiösen, gesellschaftlichen und kulturellen Vorstellungen von Bestattung und Totengedenken. Die kunsthistorische Studie untersucht das vielschichtige Phänomen des Grabes in der Natur erstmals in seinen europäischen Dimensionen. Auf der Grundlage zumeist noch unveröffentlichter Bild- und Textquellen werden nicht nur die ungewöhnlichen Grabstätten, deren ideengeschichtliche Vorbilder, Gestalter und Auftraggeber, sondern auch die medialen Transfer- und Rezeptionsprozesse sowie die neuartigen Begräbnis- und Trauerrituale behandelt.