Dieses Buch über den Generalstaatsanwalt der DDR in der Honecker-Ära schließt eine Lücke in der DDR-Forschung. Die Untersuchung basiert auf dem Aktenbestand des Generalstaatsanwalts, Interviews mit ehemaligen Staatsanwälten und Verteidigern sowie aktueller Literatur. Der Zeitraum war geprägt von Strafverschärfungen, und der Generalstaatsanwalt hatte nach sowjetischem Vorbild umfassende Aufgaben, die über traditionelle Rollen hinausgingen. Mit Anklagemonopol und Gesetzlichkeitsaufsicht hatte er eine starke Position im politischen System der DDR. Ein zentrales Thema ist, wie stark die SED die Arbeit des Generalstaatsanwalts steuerte und ob bedeutende politische Ereignisse die Strafverfolgung beeinflussten. Der Einfluss des Generalstaatsanwalts auf die Rechtspolitik und Kriminalstrategie der DDR sowie die enge Zusammenarbeit mit Staatssicherheit, Polizei und Gerichtsbarkeit werden ebenfalls behandelt. Die Untersuchung fokussiert sich auf die Strafverfolgung, operative Kriminaltaktik und die Schwerpunkte der Strafverfolgung, einschließlich der Kriminalitätsentwicklung und der Spruchpraxis der Gerichte. Auch die Beachtung der Rechte von Beschuldigten und Angeklagten wird thematisiert. Zudem wird die Verfolgung von Asozialität, Rückfallkriminalität und Wirtschaftskriminalität analysiert, sowie die Strafverfolgungsmaßnahmen im Kontext der Proteste 1989. Die Rolle des Generalstaatsanwalts als Dienstherr und die soziale Lage der Staats
