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Polly Lohmann

    Graffiti als Interaktionsform
    Historische Graffiti als Quellen
    • Historische Graffiti als Quellen

      Methoden und Perspektiven eines jungen Forschungsbereichs

      Das Bedürfnis, ein Zeichen der eigenen Anwesenheit zu hinterlassen, ist eine Kulturkonstante, die sich durch alle Epochen der Menschheitsgeschichte zieht. Namen, Berufssymbole, Porträtzeichnungen oder Handabdrücke sind Ausdruck der eigenen Identität und kennzeichnen Plätze, die von Menschen besucht wurden oder an denen sich Menschen aufgehalten haben. Solche Erinnerungsgraffiti verbinden Schicksale mit Orten und liefern Informationen über die Menschen, die z. B. das antike Pompeji belebten, mittelalterliche Pilgerorte bereisten oder im Gestapogefängnis in Köln gefangen gehalten wurden. Mit jeglichen gerade verfügbaren Schreibmaterialien angefertigt, geben sie Einblicke in spezifische Situationen und Lebensumstände, die sich aus anderen Quellengattungen in dieser Form nicht erschließen lassen: Sie verweisen auf die Bedeutung bestimmter Orte oder geben Einblicke in das Alltagsleben. Erstmals zeigen die Autorinnen und Autoren mit dieser diachronen Zusammenstellung historischer Graffiti auf, für welche unterschiedlichen Lebensbereiche, Personen oder Gruppen die informellen Inschriften als Quellen fungieren können.

      Historische Graffiti als Quellen
    • Graffiti als Interaktionsform

      Geritzte Inschriften in den Wohnhäusern Pompejis

      Aus Pompeji stammen mehrere tausend informeller Wandinschriften, die bei den Ausgrabungen zwar dokumentiert, aber nur sehr selektiv untersucht wurden. F�r die damals neuartige Inschriftengattung pr�gte man im 19. Jahrhundert den Begriff ,,Graffiti", der heute f�r eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Schrift- und Textformen verwendet wird. Assoziationen zu modernen Graffiti-Writings und Taggings werden dabei h�ufig leichtfertig auf antike Graffiti �bertragen. Dabei stammt ein Gro�teil der pompejanischen Ritzinschriften aus den Innenr�umen von Wohnh�usern und wirft damit die Frage nach ihrer Akzeptanz und Wahrnehmung auf. Polly Lohmann n�hert sich den antiken Graffiti im Vergleich mit ihren modernen Namenspendants einerseits, mit anderen antiken Inschriften, Texten und Bildern andererseits. Fallstudien stellen einzelne Wohnh�user mit ihren Graffiti vor, und in kontext�bergreifenden Vergleichen werden Bez�ge zu anderen Text- und Bildgattungen des urbanen Raums aufgezeigt. Sie machen deutlich, dass die pompejanischen Graffiti vielfach von dem gepr�gt waren, was man im Alltag sah und erlebte.

      Graffiti als Interaktionsform