Willi Ruge - Fotografien 1919-1953
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Die Fotografien von Willy Ruge, die zwischen 1919 und 1953 entstanden, werden anlässlich seiner ersten Retrospektive bei c/o Berlin präsentiert. Ruge ist nicht nur Kriegsberichterstatter, sondern auch Werbefilmer und Unternehmer, der inmitten gesellschaftlicher Umbrüche und technischer Innovationen des frühen 20. Jahrhunderts agiert. Er ist kein passiver Beobachter, sondern ein aktiver Teil des Geschehens, oft sogar selbst im Bild. Diese aktive Rolle verändert das Selbstverständnis des Bildjournalisten, indem er die sachlich-objektive Darstellung durch subjektive, scheinbar zufällig festgehaltene Erlebnisse ersetzt. Seine visuellen Experimente und Reportagen bedienen die Sehnsucht des Publikums nach Unterhaltung und Katastrophen und bieten durch seine persönliche Perspektive eine große Identifikationsfläche. In seinen bekanntesten Fotostrecken zeigt er sich in spektakulären Aktionen, wobei extreme Aufsichten, schwindelerregende Untersichten und außergewöhnliche Perspektiven die Errungenschaften des Neuen Sehens verdeutlichen. Ruge vereint Politik, Technikfaszination, Experimentierfreude und Bildironie in einem heterogenen Werk, das die Vielfalt seiner künstlerischen Vision widerspiegelt.
