Focusing on the Scottish compilation of saints' legends, this study explores its significance within the broader context of medieval British hagiography. It examines the cultural and historical influences that shaped these narratives, highlighting their role in the religious and social fabric of the time. Through a detailed analysis, the work uncovers the unique characteristics of Scottish hagiography and its contributions to the understanding of saints' lives in medieval Britain.
Eva von Contzen Livres




Handbuch historische Narratologie
- 337pages
- 12 heures de lecture
Während die klassische Narratologie entweder ganz ahistorisch oder auf die Moderne fokussiert war, verstärkt sich seit etwa zwanzig Jahren der Trend zu einer historischen Erzählforschung, die auch Antike, Mittelalter und Frühe Neuzeit als Gegenstand narratologischer Analyse in den Blick nimmt. Auf diese Weise werden je spezifische Eigenheiten des vormodernen Erzählens ebenso wie epochenübergreifende Kontinuitäten sichtbar. Das Handbuch Historische Narratologie fasst die Ergebnisse der bisherigen Forschung zusammen, vernetzt sie und eröffnet gleichzeitig neue Perspektiven. Das Feld wird systematisch über eine Diskussion von historischen Konzepten und Kontexten, modernen narratologischen Kategorien und disziplinenspezifischen Forschungsberichten erschlossen. Das Handbuch versteht sich damit als grundlegendes Referenzwerk für eine historische Narratologie in allen Philologien.
Risikogesellschaften
Literatur- und geschichtswissenschaftliche Perspektiven
In Risikodebatten manifestiert sich die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Neuen, dem Unbekannten, der Zukunft. Welche Praktiken, Artefakte oder auch natürlichen Prozesse eine Gesellschaft als riskant ansieht, erlaubt Rückschlüsse auf grundlegende Transformationsprozesse: Risikodiskurse wirken bei der Ausbildung staatlicher Institutionen, rechtlicher Verfahren und wissenschaftlicher Techniken mit und sind Gegenstand kultureller Selbstvergewisserung. In den Beiträgen dieses Bandes wird gezeigt: Die Analyse solcher Risikodiskurse mit literatur- und geschichtswissenschaftlichen Methoden verhilft dazu, jene Regeln aufzudecken, denen die Sichtbarmachung von Gefahren gehorcht, und sie legt offen, wer wann zu welchem Zweck Risikodebatten führt.
Mittelalterliches Erzählen unterscheidet sich von dem uns geläufigen zwar nicht grundsätzlich, doch zeichnet es sich durch bestimmte Idiosynkrasien aus, die es uns fremd erscheinen lassen. Diese Fremdheit hat Konsequenzen auch für die narratologische Untersuchung, insofern die im Wesentlichen am realistischen Roman entwickelten narratologischen Modelle für dieses ›alte‹ Erzählen nur bedingt greifen. Primäres Anliegen des interdisziplinären Bandes, der Beiträge aus Germanistik, Anglistik, Romanistik, Japanologie und Keltologie versammelt, ist es, diese Fremdheit methodisch kontrolliert zu erfassen. Im Zentrum stehen die narratologischen Kategorien Autor , Erzähler , Perspektive sowie Zeit und Raum . Dabei geht es zum einen darum, narratologische Beschreibungsmodi zu finden, die den mittelalterlichen Erzähltexten angemessen sind. Zum anderen impliziert dieser methodenkritische Zugriff immer auch und zugleich eine dichte Beschreibung dessen, was uns in den ›alten‹ Erzähltexten entgegentritt. Methodenreflexion und historische Beschreibung sind in einer ›historischen Narratologie‹ untrennbar miteinander verbunden.