Patienten mit Mukoviszidose leiden häufig unter Schlafstörungen wie nächtlichen Hypoventilationen oder Insomnie aufgrund reaktiver Depressionen. In dieser Dissertationsarbeit wurde der Zusammenhang zwischen Tagesschläfrigkeit, Schlafqualität und krankheitsspezifischer, gesundheitsbezogener Lebensqualität untersucht. Es wurden 55 erwachsene Mukoviszidose-Patienten ohne Anzeichen einer pulmonalen Exazerbation sowie 30 alters- und geschlechtsgematchte gesunde Probanden rekrutiert. Zur Erfassung der Tagesschläfrigkeit (Epworth Sleepiness Scale, ESS), Schlafqualität (Pittsburgh Sleep Quality Index, PSQI) und Lebensqualität (deutsche Version des Cystic Fibrosis Questionnaire für Erwachsene, CFQ18+R) kamen Fragebögen zum Einsatz. Die Prävalenzen von Tagesschläfrigkeit und schlechter Schlafqualität waren bei Mukoviszidose-Patienten signifikant höher als in der Kontrollgruppe (ESS > 10; 20% vs. 6,7%; PSQI > 5; 38,2% vs. 3,3%; p < 0,01). Eine multiple Regressionsanalyse zeigte, dass höhere PSQI-Scores signifikant mit niedrigeren CFQ18+R-Scores in den Bereichen Energie, psychisches Wohlbefinden, soziale Einschränkungen, Alltagsleben, Essstörungen und gastrointestinale Symptome korrelierten. Für Tagesschläfrigkeit traf dies nicht zu. Trotz der Limitationen der Studie, die keine kausalen Zusammenhänge herstellen kann, sollte den schlafbezogenen Symptomen bei Mukoviszidose-Patienten mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.
