Plus d’un million de livres disponibles en un clic !
Bookbot

Hans Werner Johannsen

    Tumult in der Region
    Die Volksabstimmung 1920 und die deutsch-dänische Grenze
    "Nur unsere Leuchttürme strahlen noch!"
    Die SPD In Schleswig
    • Die SPD gilt als die älteste demokratische Partei Deutschlands. Sie ist die einzige Partei, die 1933 geschlossen im Reichstag ('Kroll-Oper') gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz gestimmt hat. Ein Blick in die SPD in Schleswig muss deshalb mit den Gründungsvätern auf der Reichsebene beginnen (Ferdinand Lassalle/August Bebel). Auch wenn die SPD auf Landes-, Kreis- und Gemeindeebene lange Zeit und teilweise bis heute nicht die politische Mehrheit erhielt, blieb sie stets ein ernstzunehmender Faktor. Das gilt sowohl für die Zeit, als Schleswig nach 1866 Hauptstadt der neuen preußischen Provinz Schleswig-Holstein wurde, und erst recht für die Zeit der WEIMARER REPUBLIK nach 1919. Ein starker Einschnitt erfolgte 1946 durch die Engländer, die nicht nur beschlossen, den Namen Preußen aus dem politischen Vokabular zu tilgen, sondern auch Kiel anstelle von Schleswig zur Hauptstadt des späteren Bundeslandes Schleswig-Holstein zu machen. Schleswig wurde anschließend die 'Kulturhauptstadt' des Landes. Immerhin konnte die SPD nach 1945 mit Hermann Clausen, Bodo Richter, Klaus Nielsky und Stefan Dose viermal den Bürgermeister der Stadt Schleswig stellen. Im 1974 neu gebildeten Kreis Schleswig-Flensburg wurde die SPD bis heute kein einziges Mal bei Kommunalwahlen die stärkste politische Kraft. Immer war sie auf die Zusammenarbeit mit den anderen Parteien angewiesen, um ihre Ziele zu verwirklichen.

      Die SPD In Schleswig
    • 10 Jahr nach Verabschiedung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) durch den Deutschen Bundestag ist die „Inklusion“ kaum vorangekommen. Die für Bildung zuständigen Bundesländer sind unterschiedlich weit in ihren Bemühungen, die Inklusion umzusetzen. Spitzenreiter wie Bremen (0,2) und Schleswig-Holstein (0,5) haben ihre Exklusionsquoten bereits drastisch reduziert, während Sachsen (3,4) und Rheinland-Pfalz (2,1) noch in den Anfängen stecken. Kritisiert wird auch das Konstrukt des sonderpädagogischen Förderbedarfs, das sich eher als inklusionsfeindlich erweist. Zumindest für die Bereiche „Lernen“, „Emotionale und Soziale Entwicklung“ und „Sprache“ (LES) sollte auf dieses diskriminierende Verfahren verzichtet werden. Einzelne Schule („Leuchttürme“) experimentieren längst mit neuen Formen der Leistungsbewertung. Außerdem wird für eine Einbeziehung der Oberstufe (11. bis 13. Jahrgang) in die Inklusion plädiert. Der Autor war Gründungsrektor einer inklusiven Schule (Klassenstufen 1-13) im Norden Schleswig-Holsteins, einer Gemeinschaftsschule mit Grundschulteil, Förderzentrum und Gymnasialer Oberstufe. Ehrenamtlich kommunalpolitisch tätig war der Autor über 20 Jahre auf Gemeinde- und Kreisebene. In seinen Publikationen widmet er sich hauptsächlich pädagogischen und heimatgeschichtlichen Themen.

      "Nur unsere Leuchttürme strahlen noch!"
    • 2020 jährt sich die Volksabstimmung über die deutsch-dänische Grenze zum 100. Mal. Die beiden Abstimmungen in der 1. Zone am 10. Februar 1920 in Nordschleswig und am 14. März 1920 in der 2. Zone im nördlichen Mittelschleswig haben damals die Menschen in der Region erheblich emotionalisiert und politisiert. Letztlich haben die beiden Abstimmungen aber zu einer Grenze geführt, die seit 100 Jahren Bestand hat und selbst Erschütterungen wie das unsägliche Dritte Reich überstanden hat. Zudem konnten die nationalen Minderheiten erfolgreich integriert werden. Hier werden zum Teil lokale Dokumente erstmals veröffentlicht, über die die Forschung bisher nicht verfügte. Geprägt waren die nationalen Auseinandersetzungen 1920 auch durch die Aktivitäten zweier bedeutender Persönlichkeiten, Hans Peter Hanssen auf dänischer und Adolf Köster auf deutscher Seite. Ihr besonnenes Wirken hat maßgeblich zur Beruhigung der erhitzten Gemüter in der Grenzregion beigetragen. Von daher wird aufbauend auf strukturgeschichtlichen Grundlagen deren persönlicher Beitrag entsprechend gewürdigt.

      Die Volksabstimmung 1920 und die deutsch-dänische Grenze