Dass Joseph Haydn (1732–1809) religiös war, ist historisch belegt. Was aber der große österreichische Komponist wirklich glaubte, blieb weitgehend offen. Jakob Johannes Koch rekonstruiert anhand authetischer Quellen, wie Haydn den weltanschaulichen Spannungsbogen zwischen Spätbarock und Romantik durchschritt. Überdies entziffert der Autor verschlüsselte religiöse Botschaften nicht nur in kirchlichen, sondern auch vermeintlich 'weltlichen' Werken Haydns. So entsteht das klare Bild eines gläubigen, zugleich mündig denkenden Mannes, dessen Spiritualität sich vom naiven Landkind über den aufklärerischen Freimaurer bis hin zum autonomen Lebensweisen entwickelte.
Jakob Johannes Koch Livres




Inklusion in Kultur und Medien
Beilage von Politik & Kultur
Qualität ist ein Schlüsselbegriff, wenn es um die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen im Kultur- und Medienbetrieb geht. Qualität heißt, dass Künstlerinnen und Künstler aufgrund ihrer künstlerischen Arbeit beurteilt werden und Wertschätzung und Anerkennung erfahren. Um Qualität geht es aber auch in der Ausbildung. Künstlerische Professionalität fällt nicht vom Himmel, sondern verlangt in der Regel eine entsprechende Ausbildung. Die Qualitätsfrage muss auch an die alltäglichen Konsumgüter und die Räume, die uns umgeben, gestellt werden. Produkte, die gut zu bedienen sind, die Komfort und Schönheit vereinen, erfreuen alle und sind nicht nur von Menschen mit Einschränkungen besser zu nutzen. Vermittlungsqualität ist eine zentrale Kategorie in der kulturellen Bildung sowie Kulturvermittlung. Sie meint, dass möglichst allen Menschen Zugänge zu Kunst und Kultur ermöglicht werden sollen. Mehr Inklusion in Kultur und Medien ist kein Gefallen, keine Wohltat gegenüber Menschen mit Einschränkungen. Mehr Inklusion in Kultur und Medien ist die Umsetzung eines Menschenrechts, des Rechts auf Teilhabe. Mehr Inklusion verlangt nach mehr Qualität auf den verschiedenen Ebenen. Dieses Mehr an Qualität kommt der gesamten Gesellschaft zugute. Das Dossier „Inklusion in Kultur und Medien“ erkundigt diesen Fragen nach Qualität und mehr.
#Weg
Eine Aschermittwochsrede
Jakob Johannes Koch präsentiert in seiner bildtheologischen Betrachtung, die er beim „Aschermittwoch der Künstler“ 2017 im Hohen Dom zu Eichstätt hielt, das Thema „Weg“. Er thematisiert die vielfältigen Lebens- und Kunstwege, die durch ein doppeltes Kreuz geprägt sind: Pascha und Pathos, das „schon jetzt“ und das „noch nicht“, sowie die Sehnsucht nach Erlösung und das Leben in Fülle (Joh 10,10). Diese Elemente verbinden sich tief, wenn wir den Weg der Christusnachfolge beschreiten. Die Betrachtung folgt dem Kreuzweg durch die Jahrhunderte bis in die Gegenwart. In der Musik ist das Doppelkreuz seit Langem ein Zeichen der Erhöhung. Jesus sagt: „Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen“ – ein Hinweis auf die Hoffnung, die über den Karfreitag hinaus auf den Ostersonntag verweist. Diese Hoffnung wird in der Eichstätter Kreuzwegsausstellung von 2017 mit ihren 15 Stationen eindrucksvoll sichtbar. Der Hashtag, als Marker in sozialen Medien, steht auch für das Kreuz – das bedeutendste „Content“ der Menschheit. Das Kreuz symbolisiert Jesu Tod und Auferstehung, die unsere Erlösung bringen. Der Hashtag vor dem Wort „Weg“ lädt alle Gläubigen ein, Jesus auf seinem Kreuzweg meditativer Betrachtung zu folgen. Das Büchlein dokumentiert den „Eichstätter Kreuzweg“ von 2017, der im Eichstätter Dom präsentiert wurde und mit Ostern endet.
Von den 18 Millionen Menschen mit Beeinträchtigung in Deutschland sind etliche künstlerisch tätig, andere besuchen gerne Museen, Konzerte oder Theater. Aber sie erleben übereinstimmend, dass der Kulturbetrieb oft nicht mit ihnen rechnet. Inklusion in Kunst und Kultur scheitert häufig an politischer Fantasielosigkeit, fehlender Praxiserfahrung und anderen Barrieren. Namhafte Experten und Künstler zeigen hier: Professionelle Kunst von Menschen mit Behinderung jenseits von therapeutischer Kunst ist möglich. Und es ist möglich, Kulturangebote barrierefrei zu gestalten: physisch und mental.