Focusing on the socio-cultural and structural transformations within the Max Planck Society, this study offers a feminist perspective on the organization’s first fifty years. It highlights the role of hierarchies and dependencies within the German science system while providing a comprehensive women's and gender history of this prominent research institution.
Birgit Kolboske Livres





Wissen Macht Geschlecht
- 170pages
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Die Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft wird umfassend von der Gründung bis ins frühe 21. Jahrhundert beleuchtet. Der Band analysiert zentrale Entwicklungen, Herausforderungen und Erfolge der Gesellschaft in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Dabei werden auch die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen berücksichtigt, die die Forschung und die Institution prägten. Besondere Aufmerksamkeit gilt den bedeutenden Persönlichkeiten und deren Einfluss auf die wissenschaftliche Landschaft Deutschlands und darüber hinaus.
Das Buch untersucht lateinamerikanische Widerstandsbewegungen des 20. Jahrhunderts, insbesondere die Guerillas in El Salvador, Guatemala, Kolumbien und Nicaragua. Es analysiert Geschlechterverhältnisse und Gender-Stereotypen in den Guerillastrukturen der 1960er bis 1990er Jahre und versucht, die Guerillaliteratur als neues Genre zwischen historischem Roman und Testimonioliteratur zu etablieren.
Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG), eine der erfolgreichsten Forschungsinstitutionen weltweit, steht exemplarisch für das stark von Hierarchien und Abhängigkeitsverhältnissen geprägte deutsche Wissenschaftssystem. Die Studie analysiert ihren soziokulturellen und strukturellen Wandlungsprozess unter Genderaspekten in den ersten fünfzig Jahren ihres Bestehens - von intransparenten Wirkungszusammenhängen informeller Netzwerke hin zu einer modernen, an Gleichstellungspolitik orientierten Forschungsinstitution. Dabei werden zwei weibliche Arbeitswelten in der Forschungsgesellschaft kultur- und wissenschaftshistorisch untersucht: die Wissenschaft, zu der lange Zeit nur sehr wenige Frauen Zugang hatten, und das »Vorzimmer«, in dem die meisten Frauen gearbeitet haben. Was hat weibliche Wissenschaftskarrieren in der MPG befördert, was behindert und welche Rolle spielte dabei das »Harnack-Prinzip«, das MPG-eigene Strukturprinzip der persönlichkeitszentrierten Forschungsorganisation? Ein weiterer Fokus liegt auf den gleichstellungspolitischen Aushandlungsprozessen, die Ende der 1980er begannen und dazu beigetragen haben, die tradierte Geschlechterordnung der Max-Planck-Gesellschaft aufzubrechen und dort einen Kulturwandel herbeizuführen.