Schließen - Enden - Aufhören
- 467pages
- 17 heures de lecture
Die Frage nach der musikalischen Schlussgestaltung wird in diesem Band als zentrales kompositorisches Problem behandelt. Verschiedene Ansätze, die im Laufe der europäischen Musikgeschichte entwickelt wurden, bewegen sich zwischen Auflösung und Abreißen, Erfüllung und Verweigerung, triumphaler Apotheose und ersterbendem Verklingen. Diese Herausforderungen sind nicht nur formaler Natur, sondern auch ästhetisch und werden oft in kulturgeschichtlichen Kontexten sichtbar, wodurch der Schluss seine besondere Bedeutung erhält. Die Beiträge thematisieren, welche Vorstellungen von 'Zeitlichkeit', '(Un-)Endlichkeit', 'Spannung' und 'Auflösung' in einem historischen Kontext in die Schlussgestaltung einfließen. Der Band bietet systematische, historische und musiktheoretische Perspektiven auf das Schließen und reicht vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Er umfasst Beispiele aus der Tradition europäischer Kunstmusik sowie Überlegungen zur Schlussgestaltung im Musiktheater und in der Jazz-Improvisation. Autoren wie Julian Caskel, Felix Diergarten und Matthias Tischer tragen zur Diskussion bei, die die Vielfalt und Komplexität des Themas beleuchtet.