Psychoanalyse – »outside the box«
Psychodynamisches Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen außerhalb des klassischen Therapiesettings




Psychodynamisches Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen außerhalb des klassischen Therapiesettings
Psychoanalytische Überlegungen und klinische Erfahrungen zur Bedeutung des Spiels
Die AutorInnen zeigen die Dimension des psychotherapeutischen Spiels in seinen vielfältigen Facetten auf: Sie präsentieren gelungene und gescheiterte Fälle, zeigen Anfänge und Abbrüche, erläutern die Bedeutung von Spielfähigkeit und Spielstörung, betrachten unterschiedliche Settings oder thematisieren die Rolle der Spielfähigkeit von TherapeutInnen. Der Band untermauert damit die zentrale Stellung des Spiels für psychodynamische Therapien im Kindes- und Jugendalter. Die zentrale entwicklungspsychologische Bedeutung des Spiels wurde seit den Anfängen psychoanalytisch orientierten Arbeitens mit Kindern auch für therapeutische Zwecke erschlossen und in unterschiedlichsten Settings und Varianten weiterentwickelt. Herzstück ist dabei das "freie Spiel": Selbst- und Objektwelt entfalten sich in der spielerischen Als-ob-Welt, zentrale Konfliktthemen tauchen auf und typische Verarbeitungsmodi werden auf dem jeweiligen Niveau der psychischen Struktur aktualisiert. Neben der diagnostischen Relevanz gelangen wir über das Spiel jedoch auch ins Feld von Übertragung und Gegenübertragung, in die Dynamik von Interpersonalität und Intersubjektivität. Dadurch bereiten wir ein gemeinsames Narrativ und neue Bedeutung: ein therapeutischer Prozess, der konsequent an den inneren, subjektiven und individuellen Dynamiken ansetzt
Psychodynamisches Verständnis und therapeutisches Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen
Verfolgt man aktuelle Berichtserstattungen und gesellschaftliche Diskurse drängt sich das Thema Aggression, Gewalt und Radika lisierung von Kindern und Jugendlichen geradezu auf. Neben Gewalttaten im öffentlichen Raum sind pädagogische Institutionen im Umgang mit "schwierigen" Kindern und Jugendlichen gefordert. Anhand der Entwicklungsschicksale von Kindern und Jugendlichen wird deutlich, wie komplex, vielschichtig und einzigartig die Pfade sein können, die schließlich zu Radikalisierung, Terror und Gewalt führen
Die Bedeutung des körperlich-psychischen Zusammenspiels zeigt sich entlang aller Entwicklungsstadien vom pränatalen Leben, über die Säuglingszeit, der frühkindlichen Entwicklung, Schul- und Latenzzeit bis hin zur Adoleszenz. Die Fallbeispiele lassen die Vielschichtigkeit einer Bedeutungsmatrix erkennen, die im Zwischenland von Körper und Psyche entsteht. Bernd Traxl: Im Zwischenland von Körper und Psyche Christian Schubert / Magdalena Singer: Die Psychoneuroimmunologie des frühen Traumas Agathe Israel: Annäherung an die psychische Realität des Babys entlang seiner Körperlichkeit Viktoria Schmid-Arnold / Susanne Hauser / Catharina Salamander: Wie kann das Baby seinen Körper "bewohnen"? Katarzyna Schier: Rollenumkehr in der Familie und die Störung des Körper-Ichs des Kindes Angelika Staehle: Körper, Mutter und Psyche Elisabeth Brainin: "Mein Körper gehört mir" Sabine S. Klemz: Wie es sich anfühlt, Ich zu sein Maria Rhode: Was kann uns die psychoanalytische Arbeit mit autistischen Kindern über das Körperbild lehren?