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Jochen Voit

    Gedenkstätte Andreasstraße
    Rädelsführer
    Nieder mit Hitler! oder Warum Karl kein Radfahrer sein wollte
    Er rührte an den Schlaf der Welt. Ernst Busch
    Ernst Busch
    • Ernst Busch

      Der letzte Prolet

      • 247pages
      • 9 heures de lecture

      Wie malt man einen Menschen, der ein Mythos ist? Der junge Maler Ronald Paris will ausgerechnet den exzentrischen Sänger und Schauspieler Ernst Busch auf noch nie gesehene Art porträtieren. Das Gemälde soll 1972 die Kunstausstellung der DDR in Dresden zieren, doch das Vorhaben droht zum Desaster zu werden. Busch war Werftarbeiter in der Kaiserzeit, Film und Schallplattenstar in der Weimarer Republik, antifaschistischer Sänger im Exil, Gefangener des Naziregimes, widerborstiger Staatskünstler und Vorzeigeprolet in der DDR. So einer kann nicht stillsitzen. Ronald Paris kämpft mit der schier unglaublichen Lebensgeschichte seines Modells. Als das Bild endlich fertig ist, kommt es zum Eklat … 50 Jahre später spüren der Ernst-Busch-Biograf Jochen Voit und die Zeichnerin Sophia Hirsch dem mehrjährigen Schaffensprozess des Malers nach − und dem skandalumwitterten Gemälde, das bis heute als verschollen gilt. Eine sozialistische Tragödie, ein grafisches Epos über die Widersprüche und verlorenen Träume der Linken im 20. Jahrhundert.

      Ernst Busch
    • Eine Ikone zwischen Pop und Propaganda Ernst Busch (1900–1980) war einer der schillerndsten Bühnenstars, die Deutschland im 20. Jahrhundert zu bieten hatte. Einer, dem der Ruch der Revolte anhaftete. Eine Ikone der Linken. Berühmt wurde er 1930 als Moritatensänger in der Verfilmung der „Dreigroschenoper“, legendär als singender Truppenbetreuer im Spanischen Bürgerkrieg und berüchtigt durch die Hymne „Die Partei hat immer recht“. Propaganda-Parolen und Shakespeare, Kästner-Gedichte und Chansons von Tucholsky/Eisler – was er sang, sprach und spielte, geriet stets zur Gratwanderung zwischen Kunst und Politik, zwischen Ideologie und Entertainment. Sein Publikum berauschte sich am Klang seiner metallenen Stimme, schmückte ihn mit Beinamen wie „Barrikaden-Caruso“, „Rote Nachtigall“ und „singendes Herz der Arbeiterklasse“. Ernst Busch war Werftarbeiter in der Kaiserzeit in Kiel, Theaterschauspieler bei Piscator in Berlin, Kabarett-, Kino- und Schallplattenstar der späten Weimarer Republik, Rhapsode des antifaschistischen Widerstands im Exil, Gefangener des Naziregimes, Gründer der ersten und einzigen Schallplattenfirma der DDR, international gefeierter Brecht-Schauspieler, Kapitalist, Stalinist und Querulant im SED-Staat, populärster deutscher Künstler in der Sowjetunion, Kultfigur der westdeutschen 68er. Die Liste seiner Fans reicht von Heinrich Mann über Pete Seeger bis zu den Punks der Hamburger Hausbesetzerszene. Jochen Voit erschließt in seiner grandios erzählten Biographie eine Jahrhundertgestalt und ihre Epoche.

      Er rührte an den Schlaf der Welt. Ernst Busch
    • In Erfurt lebt ein alter Mann, der in zwei Diktaturen den aufrechten Gang gelernt hat. Er spricht nicht gerne darüber, dafür ist er zu bescheiden. Dieser Mann hatte bereits vor 1945 als Jugendlicher viel riskiert: Gemeinsam mit vier Freunden stellte er Flugblätter mit der Überschrift „Nieder mit Hitler” her und kam dafür ins Zuchthaus. Nur mit viel Glück entging er der Todesstrafe. Der Mann ist über 90 Jahre alt und heißt Karl. Die Graphic Novel Nieder mit Hitler! erzählt nun erstmals seine Geschichte. Mehr Infos zur Graphic Novel und zum gleichnamigen Dokumentar lm unter: www.nieder-mit-hitler.de

      Nieder mit Hitler! oder Warum Karl kein Radfahrer sein wollte
    • Erfurt 1976: Ein Student schreibt einen kritischen Artikel für die Hochschulzeitung. Der Artikel wird nie gedruckt, der Student zwangsexmatrikuliert. Seine Mitstudierenden setzen sich für ihn ein und schreiben einen Brief an Bildungsministerin Margot Honecker. Darin wünschen sie sich »offene Diskussionen«. Honecker reagiert mit Härte. Die Studierenden sollen ihre Unterschrift zurückzuziehen. Einige werden mit Zwangsexmatrikulation bestraft und Studienverbot für sämtliche Hochschulen der DDR. Andere müssen sich in hysterisch anmutenden Anhörungen öffentlich distanzieren. Die Wege der drei von der Hochschulleitung zu »Rädelsführern« erklärten Personen führen darauf: ins Berufsleben, aufs Abstellgleis und ins Gefängnis. Eine spannende Erfurter Skandalchronik und noch viel mehr: Wie unterm Brennglas zeigt sich hier die Unterdrückung einer aufkeimenden Jugendbewegung am Vorabend der Biermann-Ausbürgerung. Der Autor Jochen Voit ist Leiter der Gedenkstätte Andreasstraße in Erfurt. Die Künstlerin Gabriele Stötzer gehörte 1976 selbst zu den Erfurter Zwangsexmatrikulierten.

      Rädelsführer
    • Dieser Band behandelt den vielschichtigen Erinnerungsort Andreasstraße in Erfurt. Das in der Andreasstraße befindliche Gefängnis bestand seit Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Jahr 2002. In der DDR hat das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in der Andreasstraße seine Bezirksverwaltung eingerichtet und zwei Etagen des Gefängnisgebäudes als U-Haftanstalt (umgangssprachlich: Stasi-Knast) benutzt. Bis 1989 waren hier mehr als 5000 Personen inhaftiert, weil sie sich der SED-Diktatur widersetzt hatten. Am 4. Dezember 1989 besetzten couragierte Frauen und Männer die Erfurter MfS-Zentrale in der Andreasstraße, um die Stasi-Akten vor der Vernichtung zu bewahren. Es war die erste Besetzung einer Stasi-Bezirksverwaltung und ein Meilenstein der Friedlichen Revolution. Aus dem Ort der Unterdrückung wurde ein Ort der Aufarbeitung. Heute befindet sich in dem ehemaligen Gefängnis eine Gedenk- und Bildungsstätte.

      Gedenkstätte Andreasstraße