Eine Familie kämpft gegen die Trauer Als der 10jährige fröhliche und bisher kerngesunde Jonas an einem Gehirntumor erkrankt, wirft dies das Leben seiner Eltern und seiner jüngeren Brüder völlig aus der Bahn. In bewegenden Briefen berichtet seine Mutter Tanja den Freunden und Verwandten vom Verlauf der Krankheit bis hin zu Jonas? Tod, nur ein Jahr nach der Diagnose. Es ist weit mehr als nur ein Bericht über eine heimtückische Krankheit: die Briefe und Rückblicke der Familie veranschaulichen, wie es ihnen gelingt, Jonas mit viel Liebe und Fürsorge durch die Krankheit in einen würdevollen Tod zu begleiten und die Erinnerung an sein kurzes Leben lebendig zu halten. Dieser aufwühlende und zugleich Mut machende Erfahrungsbericht zeigt, wie eine Familie durch Zusammenhalt, viel Kreativität und Glaube auch nach dem schlimmsten Schicksalsschlag wieder zurück ins Leben findet.
Tanja Fuchs Livres


Kunstschaffende nehmen heute keine gesellschaftliche Randposition mehr ein, sondern dienen als Vorbild der postfordistischen Arbeitswelt. Einst mit dem Künstlergenie assoziierte Eigenschaften wie Flexibilität, Eigenverantwortung und Kreativität sind zu Anforderungen an alle geworden. Die Autorin zeigt in einer ethnografischen Annäherung an die Kunstszene der Stadt Graz, wie diese Veränderungen auf Künstlerinnen und Künstler zurückwirken und ihr Wertekanon sie nun zu Komplizen neoliberaler Wirtschaftsideologie macht. Während sich neue Konkurrenkämpfe und Konfliktfelder auftun, nehmen sie im Glauben an Freiheit und Selbstbestimmung Prekarität, Risiken und Ungewissheiten in Kauf. Die Studie wirft einen kritischen Blick auf ein Feld, das sich selbst als kritisch versteht, und leistet einen wichtigen Beitrag zur Gouvernementalitätsforschung.