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Jonas Borsch

    Erschütterte Welt
    Die Weltchronik des Johannes Malalas im Kontext spätantiker Memorialkultur
    Erdbeben in der Antike
    • Erdbeben in der Antike

      Deutungen - Folgen - Repräsentationen

      Der mediterrane Raum zählt zu den seismisch aktivsten Regionen weltweit, insbesondere Griechenland, die Türkei, große Teile Italiens und die Levante sind häufig von Erdbeben betroffen, die oft katastrophale Folgen haben. Diese Ereignisse wurden bereits in der antiken Literatur vielfältig reflektiert und interpretiert. Obwohl das Thema in der altertumswissenschaftlichen Forschung in den letzten Jahrzehnten aufgegriffen wurde, lag der Fokus meist auf der Katalogisierung einzelner Fälle, der Aufbereitung antiker Erklärungsansätze und der Untersuchung des materiellen Umgangs mit den Folgen. Eine umfassende Analyse, die das Phänomen über Jahrhunderte hinweg, in seiner räumlichen Ausdehnung und unter Berücksichtigung verschiedener Zeugnisformen betrachtet, steht jedoch noch aus. Der vorliegende Sammelband setzt hier an und untersucht die Beziehungen zwischen extremen seismischen Ereignissen und zeitgenössischen Weltanschauungen. Er beleuchtet die Möglichkeiten und Grenzen der Rekonstruierbarkeit vergangener Bebenkatastrophen sowie deren literarische Repräsentation. Zu diesem Zweck vereint der Band Expertisen aus verschiedenen altertumswissenschaftlichen Disziplinen wie Geschichts- und Literaturwissenschaft, Archäologie und Epigraphik sowie angrenzenden Bereichen wie historischer Seismologie und Sinologie.

      Erdbeben in der Antike
    • Die 18 Bücher umfassende Chronik des Johannes Malalas stellt das älteste erhaltene Beispiel einer byzantinischen Weltchronik dar und bietet damit singuläre Einblicke in die Frühphase einer literarischen Gattung, die für das byzantinische Mittelalter zentrale Bedeutung besessen hat. Die moderne Forschung sieht das Werk als eine wichtige zeithistorische Quelle für die Geschichte des 5. und 6. Jahrhunderts n. Chr., das auch Einblicke in kultur- und mentalitätsgeschichtliche Aspekte erlaubt. Im dritten Band der Malalas-Studien wird die in der Chronik zutage tretende Konzeption von memoria thematisiert: Welches Bild der älteren wie jüngeren Vergangenheit transportiert sie? Welchen Kriterien folgt der historische und literarische Auswahlprozess, der diesem Bild zugrunde liegt? Im Zentrum steht dabei eine Kontextualisierung im Rahmen der zeitgenössischen Erinnerungspraxis – der Memorialkultur – in Literatur, Prosa und materiellen Hinterlassenschaften.

      Die Weltchronik des Johannes Malalas im Kontext spätantiker Memorialkultur
    • Erschütterte Welt

      Soziale Bewältigung von Erdbeben im östlichen Mittelmeerraum der Antike

      Die antike Welt war mit dem Phänomen Erdbeben gut vertraut. Das gilt gerade auch für die Bewohner des östlichen Mittelmeerraumes, von denen viele regelmäßig mit seismischen Erschütterungen konfrontiert gewesen sind. Dies ist durch eine vergleichsweise reiche schriftliche Überlieferung und den archäologischen Befund bezeugt. Für den Historiker sind bebenbedingte Katastrophen von besonderem Interesse, da sie gesellschaftliche Debatten auslösen und Strukturen (z. B. sozial, ökonomisch, weltanschaulich) offenlegen können, die weit über das einmalige Ereignis hinausweisen. Jonas Borsch untersucht einige mit Erdbeben besonders eng verbundene Regionen und Orte unter diesem Aspekt: Dabei schaut er auf die mit Erdbeben in Verbindung stehenden Diskurse, auf gesellschaftliche Resilienz sowie auf religiöse und materielle Bewältigungsstrategien. Die Ergebnisse setzt er durch einen diachronen Vergleich zur mediävistischen und neuzeitlichen Katastrophenforschung in Beziehung.

      Erschütterte Welt