,1968' spielt in der Geschichte des offentlichen Sprachgebrauchs in der Bundesrepublik Deutschland sowie aus kommunikationsgeschichtlicher Perspektive eine wichtige Rolle. So gilt diese Zeit als Ausloser bzw. Katalysator fur wichtige Veranderungen in der offentlichen Kommunikation, etwa auf den Feldern der Wirtschafts- und Bildungspolitik, der Frauen- und Sexualethik oder der Umweltdiskussion. Diese Bibliografie ist ein Beitrag zur Erforschung der Sprach-, Kommunikations- und Kulturgeschichte zu,1968', mit dem Ziel, einen Einblick in die Forschungsbestande und Quellen des Gegenstands,1968' zu ermoglichen. Der Fokus der angefuhrten Beitrage liegt dabei auf sprachwissenschaftlichen Zugangen, der Kulturwissenschaft sowie benachbarten Disziplinen.
Ruth M. Mell Livres



Sprache und Sprachgebrauch in der Weimarer Republik
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Die Weimarer Republik (1918–1933) ist einer der relevantesten historischen Zeiträume der jüngeren deutschen Geschichte, ist sie doch erste deutsche Demokratie und Vorläuferperiode des Nationalsozialismus. Damit ist sie sowohl positives als auch negatives Referenzobjekt für die Gesellschaft, das politische System und den öffentlichen Sprachgebrauch der heutigen Bundesrepublik. Diese Bibliografie bietet einen Überblick über das Forschungsfeld der Sprache, der Sprecher und deren Themen in der Weimarer Zeit. Sie informiert systematisch über methodische Ansätze, Forschungsbeiträge, Nachschlagewerke und Quellen.
, AUFKLÄRUNG‘ ist ein Schlüsselkonzept im Demokratiediskurs der späten 60er Jahre. Aber , AUFKLÄRUNG‘ kann vieles bedeuten. Erst mit dem neuartigen Paraphrasenmodell der Diskurslinguistik und mit der Einbeziehung des Begriffs der Intertextualität gelingt es, das Verbindende wie das Besondere jeder einzelnen Diskursäußerung darzulegen. Während für die studentische Linke die Verpflichtung zur Aufklärung bedeutet, die Gesellschaft in ihrer ganzen Breite mit Hilfe politischer Protestaktionen aus ihrer Unmündigkeit zu befreien, sehen linksliberale Intellektuelle im Gebot der Aufklärung eher eine demokratische Erziehungsformel, die den Einzelnen auf eine moralisch begründete Vernunft festlegt, welche jede materiell-physische Gewalt ausschließt. Indem so der Begriff der Aufklärung einerseits zur Rechtfertigung sozialen Umbruchs, andererseits zur Begründung gesellschaftlicher Stabilität instrumentalisiert wird, verliert er seine Wirksamkeit und verschwindet allmählich aus dem Diskurs. Der Diskurs bleibt dabei nie stehen. Bedeutungen wandeln sich fortwährend. Ruth Mell trägt mit diesem Band ganz wesentlich zur Entwicklung einer Methodologie für die Analyse der diachronen Dimension von Diskursen bei.