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Sebastian Chwala

    Der Front National
    Die gekaufte Stadt
    Frankreichs radikale Rechte
    • Frankreichs radikale Rechte

      Geschichte, Akteure und Gefolgschaft

      Neben tiefgreifenden gesellschaftlichen Spaltungen erlebt Frankreich eine fortlaufende Erosion des etablierten Parteiensystems. Seit Jahren gelingt es Marine Le Pen und ihrem Rassemblement National, dem einstigen Front National, der politischen Debatte den Stempel aufzudrücken – und die ›Grande Nation‹ weiter nach rechts zu verschieben. Wo liegen die Ursachen für den Aufstieg der radikalen Rechten? Inwieweit wurden die Geister mit einer neoliberalen Politik erst gerufen? Welche Rolle spielen Abstiegs- und Entfremdungserfahrungen der ›classes populaires‹? Wer wählt rechts? So fragt Sebastian Chwala und blickt auf Klassenerfahrungen der Mittelschichten wie der ›Ausgestoßenen‹. Er geht der Geschichte und Strategie der radikalen Rechten nach, nimmt Hochburgen und soziale Zusammensetzung in den Blick. Für den rechten Aufstieg macht er eine multiple Krise als Ursachenbündel aus, darunter auch den Niedergang der Linksparteien. Davon ausgehend fragt Chwala nach Alternativen zu einer Rechtsentwicklung, wie sie etwa bei den Protesten der ›gilets jaunes‹ aufschienen.

      Frankreichs radikale Rechte
    • Die taz brachte es auf den Punkt: 'Ein Mann kauft eine Stadt'. Der 2014 verstorbene ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Vermögensberatung (DVAG), Reinfried Pohl, der laut manager magazin 2013 über ein Vermögen von 3,1 Mrd. Euro verfügte, hat nach und nach ein ganzes Stadtviertel der Universitätsstadt Marburg gekauft, ein Kongresszentrum und ein Museum errichten lassen sowie vier Millionen Euro für einen Aufzug von der historischen Altstadt zum Schloss 'spendiert'. Er agierte mit 'Steuerkraft' und Spenden an zahlreiche Akteure und Organisationen. Sein 'Engagement' veränderte nicht nur die Stadtgeografie, sondern auch die Politik in Marburg.

      Die gekaufte Stadt
    • Vielfach ist der Erfolg des Front National unmittelbar mit dem Niedergang der französischen Industrie und der massiv angestiegenen Arbeitslosigkeit begründet worden. Sebastian Chwala widerlegt diese eindimensionale Erklärung und belegt, dass der seit langem andauernde Aufstieg der extremen Rechten in Frankreich viel eher aus der Bedrohung einer breiten 'Eigentümergruppe' durch die Monopolisierungstendenzen des 'modernen' Kapitalismus resultiert. Insbesondere die 'neuen Mittelschichten' mit ihren Einfamilienhäusern in den Vorstädten fürchten einerseits ihren Abstieg und andererseits die Konkurrenz neuer sozialer Aufsteiger. Sie sind es, die besonders anfällig sind für die Mystifizierung eines Frankreichs mit breiter Streuung an Eigentum. Die Wirkungsmächtigkeit dieses Ideals wird dadurch verstärkt, dass es von den politischen Eliten unverdrossen propagiert wird. Angereichert um Fremdenfeindlichkeit, spielt es in der Programmatik des Front National eine zentrale Rolle.

      Der Front National