Cleavage Formation in the 21st Century
How Social Identities Shape Voting Behavior in Contexts of Electoral Realignment




How Social Identities Shape Voting Behavior in Contexts of Electoral Realignment
Eine politische Vermessung
STADT GEGEN LAND - DIE GEOGRAFIE DER NEUEN POLARISIERUNG Der Gegensatz zwischen Stadt und Land ist eine der wirkmächtigsten politischen Konfliktlinien unserer Zeit. Mittlerweile erschüttert er auch die föderale Konsensdemokratie der Bundesrepublik: Während die Kluft zwischen urbanen Zentren und der Peripherie zunimmt, versuchen die Parteien immer stärker, die lokalen Identitäten der Bürger politisch zu mobilisieren. Lukas Haffert vermisst mit seinem Buch die Geografie der neuen Polarisierung in Deutschland. Bei keiner Bundestagswahl war der Stadt-Land-Graben so tief wie bei der im September 2021. Zunehmend prägt dieser Konflikt also auch die politische Landschaft in Deutschland. Der Aufstieg des Rechtspopulismus ist dabei nur die eine Seite der Medaille. Lukas Haffert argumentiert in seinem Buch, dass Stadt-Land-Konflikte immer dann besonders scharf werden, wenn sich ökonomische Struktur und Lebensstile in großen Städten besonders stark von denen auf dem Land unterscheiden. Er erklärt, warum diese Unterschiede in unserem kapitalistischen Wirtschaftssystem seit einiger Zeit wieder zunehmen, und fragt, welche politischen Folgen das hat. Dabei zeigt Haffert den Zusammenhang wachsender Stadt-Land-Gegensätze mit dem Aufstieg der AfD, den Wahlerfolgen der Grünen und den wachsenden Repräsentationslücken im deutschen politischen System. In der zunehmenden Kritik an der vermeintlich abgehobenen Elite in Berlin erkennt er den Versuch, diesen Gegensätzen politische Sprengkraft zu verleihen. Die Grünen und die AfD als Exponenten einer neuen Stadt-Land-Spaltung Urbane Metropolen gegen ländliche Peripherie: Die „Geografie der Unzufriedenheit“ in Deutschland Warum ländliche Gegenden in der „Berliner Blase“ zu kurz kommen
Über die Schattenseiten ausgeglichener Haushalte | Das Mantra der Fiskalpolitik von Wolfgang Schäuble
Als sich abzeichnete, dass Finanzminister Wolfgang Schäuble schon 2014 einen Haushalt ohne neue Schulden geschafft hatte, klopften sich die Politiker der großen Koalition enthusiastisch auf die Schultern: Von einem »Meilenstein« war die Rede, von einem »Quantensprung« und von einer »historischen Zäsur«. Im Land der schwäbischen Hausfrauen verkörpert die »schwarze Null« Solidität und den Erfolg des deutschen Wirtschaftsmodells. Doch was verbirgt sich hinter dieser symbolmächtigen Zahl? Lukas Haffert untersucht die große Popularität der deutschen Überschüsse in historischer und vergleichender Perspektive. Er zeigt, welche Erfahrungen andere Länder mit ausgeglichenen Haushalten gemacht haben, und leitet daraus wichtige Lehren ab. Sein Fazit ist ernüchternd: Deutschlands Fiskalpolitik folgt gegensätzlichen Zielen, zwischen denen die Handlungsfähigkeit des Staates zerrieben wird. Die »schwarze Null« löst diese Zielkonflikte nicht etwa auf, sie verschärft sie zum Teil sogar.
Die Politische Ökonomie von Haushaltsüberschüssen
In vielen Ländern ist die Staatsverschuldung in den letzten 30 Jahren erheblich gestiegen. Es gibt jedoch Ausnahmen: Demokratien wie Schweden, Dänemark oder Kanada gelang es, dauerhaft Haushaltsüberschüsse zu erwirtschaften und ihre Staatsverschuldung abzubauen. Wie haben diese Länder die Überschüsse verwendet? Lukas Haffert kommt zu dem Ergebnis, dass die Gestaltungsfähigkeit ihrer Politik, anders als häufig versprochen, äußerst begrenzt geblieben ist: Sie investierten nicht mehr in Infrastruktur, Bildung und Familien als ihre Nachbarstaaten mit Haushaltsdefiziten. Lukas Haffert wurde ausgezeichnet mit: Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft 2015 und Deutscher Studienpreis der Körber-Stiftung 2015.