Markus Meinzer Livres




Die Arbeit untersucht die Einführung der Zinsrichtlinie 2003/48/EG, die darauf abzielt, die Besteuerung von Zinserträgen innerhalb der EU zu harmonisieren und Steuerflucht zu verhindern. Besonders die Rolle Deutschlands als treibende Kraft wird hervorgehoben, insbesondere im Kontext der Zinsabschlagssteuer von 1993, die zu erheblichen Steuerfluchtproblemen führte. Die Analyse beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten der supranationalen Besteuerung und vergleicht die Effizienz der Zinsrichtlinie mit der innerdeutschen Zinsbesteuerung, die trotz bestehender Hinterziehungsmöglichkeiten eine automatisiertere Erfassung der Zinserträge bietet.
Neue Handelsverträge, Entwicklung und Fremdwährungsverschuldung
Allgemeine Überlegungen und das Beispiel EU-Chile
Die Arbeit untersucht, inwiefern bilaterale Handelsverträge, insbesondere deren Regelungen zu Investitionen und öffentlicher Auftragsvergabe, Devisenabflüsse und Fremdwährungsverschuldung in Entwicklungsländern verursachen können. Dabei werden sowohl aktuelle Entwicklungen im multilateralen Handelssystem als auch die Zunahme bilateraler Verträge betrachtet. Anhand des Assoziierungsabkommens zwischen der EU und Chile wird ein spezifischer Mechanismus erläutert, der langfristig zu Devisenabflüssen führt. Ein zentrales Ergebnis ist, dass diese Handelsverträge in mittlerer bis längerer Frist negative wirtschaftliche Auswirkungen haben können.
Steueroase Deutschland
Warum bei uns viele Reiche keine Steuern zahlen
Steueroasen, das waren bisher immer die anderen - alpine Täler und karibische Inseln. Auf der Grundlage jahrelanger Recherchen zeigt Markus Meinzer in diesem Buch erstmals, wie Deutschland im internationalen Steuerflucht- und Geldwäschegeschäft aktiv mitmischt. In Deutschland sieht man sich gerne als Opfer seiner europäischen Partner. Peer Steinbrück wollte die Kavallerie in die Schweiz schicken, um dort die Finanzsümpfe trocken zu legen. Doch im Kampf um Investoren und im Buhlen um das internationale Finanzkapital wird auch hierzulande bei den Steuertricks der Konzerne weggeschaut, rollt man Schwarzgeld den roten Teppich aus und bleiben die Aufsichtsbehörden zu schwach, um dem Treiben Einhalt zu gebieten. Eindringlich zeigt dieses aufrüttelnde Buch, wie Deutschland nicht bloß Opfer der Steueroasen, sondern längst selbst Teil des Problems ist. Es fragt aber auch, wie eine faire Finanzarchitektur für das 21. Jahrhundert aussehen sollte und welche Rolle Deutschland bei ihrer Durchsetzung spielen kann