Zahlreiche Kunstschaffende entwickeln aus einem künstlerischen, existenzsichernden und oft auch soziokulturellen Anliegen 'ihr eigenes Ding': Sie veranstalten ein Festival, performen im virtuellen Raum oder machen sich mit der Gründung eines Musiklabels selbständig. Solche Initiativen lassen Handlungslogiken und Erwerbsstrukturen abseits neoliberaler, profitorientierter Prämissen entstehen und leisten damit einen kaum wahrgenommenen Beitrag zum aktuellen Kunst- und Kulturgeschehen: Sie machen bis dato marginalisierte und/oder aufkommende zeitgenössische Kunstströmungen sichtbar und schaffen kulturelle Infrastrukturen und Arbeitsplätze. Die Studie beinhaltet neben einführenden Texten neun Interviews mit Kunstschaffenden in Österreich und greift aktuelle Diskurse des Triangels Kunst, Gesellschaft und Ökonomie auf. Jenes Narrativ versucht, das bisher kaum erforschte Feld ›Arts Entrepreneurship‹ in der Fachliteratur zu verankern.
Siglinde Lang Livres




Kunst im UmBau
Eine Berliner Projektreihe im Kontext urbaner Wohnraumverknappung
Kann Kunst in den Debatten um urbane Wohnraumverknappung, Zuzug und Gentrifizierung einen Beitrag leisten? Und wenn ja, welchen? Ausgehend von diesen Fragestellungen begibt sich Kunst im UmBau in Berliner Mehrparteienhäuser, die von Sanierungsmaßnahmen, Mieterhöhungen und der Aufteilung in Eigentumswohnungen betroffen sind. Die kuratierte Projektreihe hat zum Ziel, einen neutralen Kommunikationsraum für kontroverse Interessen und divergierende Sichtweisen herzustellen. Die künstlerischen Arbeiten positionieren sich in halbprivaten, halböffentlichen Bereichen wie Stiegenhäusern, Innenhöfen und Eingangshallen. Die Dokumentation stellt die Werke von Alexander Wolff, 44flavours, Jelena Fuzinato, Rubén D´hers, Pierre-Etienne Morelle und Studio Achtviertel vor und reflektiert Prozesse und Diskussionen.
Partizipatives Kulturmanagement
Interdisziplinäre Verhandlungen zwischen Kunst, Kultur und Öffentlichkeit
Kunstschaffende machen Kunst - und Kulturmanager machen Kultur? Dieser Band setzt bei einer interdisziplinären Differenzierung von künstlerischer und kultureller Produktion an und rückt zivilgesellschaftliche Mitbestimmung in das Zentrum kultureller Bedeutungsprozesse: Partizipativ agierende Kulturmanager sind vor allem gefordert, initiativ jene von der Kunst evozierten Zwischenräume von dem, was ist, und dem, was sein könnte, als polyphone, auch dissensorientierte, Verhandlungsstätten kultureller Bedeutungsproduktion zu moderieren. Aus einer Analyse partizipatorischer Kunstprojekte entwickelt Siglinde Lang ein Verständnis von Kulturmanagement, das zwischen hegemonialen und alternativen kulturellen Bedeutungszuschreibungen vermittelt.