Im Jahr 2019 hat ein Papier der EAT-Lancet-Kommission mit dem Titel "Food in the Anthropocene" besondere Aufmerksamkeit erlangt. Darin werden Empfehlungen fur eine nachhaltige und gesundheitsforderliche Ernahrung auf der Grundlage der planetaren Grenzen gegeben. Die als "Planetary Health Diet" bezeichnete Ernahrungsweise soll nicht nur die Gesundheit fordern und okologisch vertraglich sein, sondern auch den gesellschaftlichen Anspruchen genugen. Die Stellungnahme der EAT-Lancet-Kommission hat dazu gefuhrt, dass sich nun auch die ernahrungswissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland starker den Nachhaltigkeitsaspekten der Ernahrung widmen. In vielen Punkten decken sich die Empfehlungen der "Planetary Health Diet" mit den bisherigen Ernahrungsempfehlungen fur die deutsche Bevolkerung. Tatsache ist jedoch, dass die Ernahrungsweise vieler Menschen in Deutschland deutlich von den Empfehlungen der EAT-Lancet-Kommission abweicht. Die Umsetzung des Konzeptes der nachhaltigen Ernahrung stellt die Gesellschaft vor grosse Herausforderungen. Zukunftig ist nicht nur ein Umbau des Agrar- und Produktionssektors erforderlich, sondern auch eine Veranderung unseres Ernahrungsstils.
Gabriele I. Stangl Livres


Vitamin D hat eine lange Historie. Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde der Vitamin D-Mangel Mitte des 17. Jahrhunderts durch Daniel Whistler und Francis Glisson. Obwohl in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts der Zusammenhang von Sonnenlicht, Vitamin D-Mangel und Rachitis bekannt war, galt die generelle Prophylaxe in Deutschland zunächst wegen möglicher Nebenwirkungen als umstritten. Erst ab den 50er Jahren wurde die Rachitisprophylaxe bei Neugeborenen eingeführt. Die kontinuierliche Rachitisprophylaxe gibt es in der BRD seit 1964. Durch die standardmäßige Vitamin D-Prophylaxe bei Säuglingen ist das klinische Bild der Rachitis in Deutschland äußerst selten geworden. Ob im menschlichen Organismus beide Vitamin D-Formen die gleiche Wirksamkeit aufweisen, wird derzeit sehr kontrovers diskutiert. Ebenfalls ungeklärt ist, ob Nutzpflanzen für den Menschen verwertbare Vitamin D-Metaboliten bilden können. Der vorliegende Band nimmt sich dieser Fragen an.