Ulrike Seyboth Livres





Torstraße 111
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Anlässlich des zwanzigjährigen Bestehens des in Berlin-Mitte gelegenen Kunst- und Projekthauses Torstraße 111 illustriert der Band aus unterschiedlichen Blickwinkeln, wie die Teilhabe von Künstlern am kollektiven Stadtraum die innerstädtische Vielfalt bereichert. Mit der dokumentarischen Einbindung des Produzentenprojektes in den kunstgeschichtlichen Kontext der 1990er bis 2020er Jahre wird zudem die Entwicklung künstlerischer Freiräume in Berlin untersucht. Eine Gegenüberstellung historischer, gesellschaftlicher und künstlerischer Forschungsgebiete verdeutlicht, dass durch Partizipation am kollektiven Raum kreative Biotope entstehen können, die eine lebendige und innovative urbane Diversität garantieren.0Eine Foto- und Bilddokumentation zur Geschichte des Hauses, Interviews mit verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern, geschichtliche Bezugnahmen sowie eine kunstwissenschaftliche Verortung des Produzentenprojektes zeigen auf, wie durch innovative Ansätze unterschiedliche Nutzungen eines Wohn- und Kunsthauses integriert werden können und wie dies alles im zeitgenössischen Kunstkontext zu verorten ist.
Ulrike Seyboth und Ingo Fröhlich, zwei Künstler mit ausgeprägter Eigenart, haben sich auf ein gemeinsames Arbeiten verständigt, das sich in gemeinsamen Projekten manifestiert. Ihre Herkunft und Lebenswege sind ebenso unterschiedlich wie die Temperamente ihrer Werke. Seyboth, eine Malerin, erkundet mit dynamischen Farben das Zusammenspiel im Raum, während Fröhlichs Arbeiten von Rhythmus und kalkuliertem Spiel geprägt sind. Trotz der scheinbaren Gegensätze sind beide Künstler durch Bewegungen verbunden, die aus innerer künstlerischer Bewegtheit entstehen. Seyboths impressionistische Farbenvielfalt erinnert an die Maler des späten 19. Jahrhunderts, abstrahiert jedoch diesen Reichtum und reflektiert unsere Zeit in einer sowohl schönen als auch zerrissenen Notation. Fröhlichs Zeichnungen sind offen und verschwiegen, wobei der impulsive Handstrich zwischen Linie und Gespinst agiert und sowohl vertraut als auch befremdlich wirkt. Die Inhalte sind nicht als Fußnote des Gegenständlichen zu verstehen, sondern als ein offenes, mehrdeutiges Angebot. Die Ausstellung fand in der Kunstsammlung Jena, Deutschland, vom 06.12.2014 bis 22.02.2015 statt.