Saskia Maria Woyke Livres




Pietro Andrea Ziani
Varietas und Artifizialität im Musiktheater des Seicento
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Die umfassende Darstellung von Pietro Andrea Zianis Opern beleuchtet dessen Einfluss auf das venezianische Theaterleben der 1660er und 1670er Jahre. Durch die Zusammenarbeit mit der Operntruppe "Febiarmonici" erreichten seine "drammi per musica" zahlreiche italienische Städte sowie Höfe in Wien und Neapel. Die Analyse umfasst sämtliche Quellen zu Zianis Werken, seine Biografie und einen Katalog der Librettodrucke und Partiturhandschriften. Zudem werden die zentralen Aspekte von Varietas und Artifizialität in den Libretti und Zianis Kompositionsstil eingehend untersucht.
Dieses Buch fasst den aktuellen Forschungsstand zu Faustina Bordoni(-Hasse) zusammen. Es unternimmt den Versuch einer Begrundung des Erfolgs der Stimme gerade dieser Sangerin in der Epoche der <I>Opera seria, in der auch Kastraten ausserordentlich geschatzt wurden. Ferner sucht es Antworten auf die Frage, welche Bedeutung das Phanomen Faustina Bordoni fur das Heute haben konnte, und verweist auf das, was in Bezug auf die Sangerin noch erforscht werden sollte. Auf der Suche nach einem stimmigen Gesamtbild wird dabei die Biographie aufgrund der Uberzeugung von der -richtigen Stimme zur richtigen Zeit am richtigen Ort- als notwendiges Pendant zur professionellen Karriere, die Opernpartien Georg Friedrich Handels und Johann Adolf Hasses einschloss, miteinbezogen. Es richtet sich an Musik- und Theaterwissenschaftler, an Sanger und Laien."
Das Buch stellt – in einer Zeit, in der Untersuchungen zu Kastratenstimmen Hochkonjunktur haben – eine neue, auf hohe, bewegliche Singstimmen fokussierte Perspektive vor. Dabei wird der kulturelle Kontext des post-tridentinischen Italiens als Voraussetzung für die Ausprägung des damals zentralen, mehrfachadressierten Massenmediums „Stimme“ angesehen. Ausgehend von zuvor nicht analysierten Stimm- und Aufführungsbeschreibungen sowie zahlreichen bisher nicht herangezogenen Primärquellen im Bereich der Philosophie, Medizin, Physik, Rhetorik, Theologie, Rechtsprechung und Musiktheorie wird nach der Wahrnehmung ihres Klanges, ihrer , Botschaft jenseits der Worte‘, ihres , Paraverbalen‘ gefragt. Eine erstmalige, detaillierte Aufarbeitung des Genderdiskurses gibt weitere Informationen zur damaligen Rezeption hoher Stimmen. Ergänzend erfolgt der Einbezug aktueller, insbesondere auch italienischer Thesen der Kastratenforschung, der Kirchengeschichte, der Philosophie, der Geschichte der Sexualität und der Kunstgeschichte. Gewonnen wird eine Sicht, die von den üblicherweise angeführten Assoziationen des Körpers, des Geschlechts, des Hermaphroditismus, der Androgynität, der Sexualität der Singenden, aber auch von abstrakter Klangschönheit weit entfernt ist.