Demenzielle Erkrankungen stellen Wohneinrichtungen der Eingliederungshilfe vor zunehmende Probleme in der Alltagsbegleitung sowohl der erkrankten Personen selbst als auch ihrer Mitbewohner. Letztere werden durch das veränderte Verhalten häufig stark belastet, nicht selten kommt es zu sich aufschaukelnden Problemen im Umgang mit der erkrankten Person. Der vorliegende Band stellt ein erprobtes, praxisnahes Konzept vor, Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, die in Wohneinrichtungen leben, Informationen und alltagsnahe Bewältigungsstrategien im Umgang mit Demenz zu vermitteln.
Heike Lubitz Livres


Menschen mit geistiger Behinderung sind ebenso wie Personen der Allgemeinbevölkerung mit steigendem Lebensalter von alterungsabhängigen Erkrankungen wie Demenz betroffen. Alterungs- oder demenzbedingte Veränderungsprozesse beeinflussen aber nicht nur die räumlichen, organisatorischen und sozialen Strukturen in Wohneinrichtungen der Eingliederungshilfe, sondern machen auch eine Anpassung und Neuentwicklung von Begleitungs- und Unterstützungsmöglichkeiten erforderlich. Da das soziale Netzwerk der erkrankten Person mit geistiger Behinderung durch den demenziellen Krankheitsverlauf äußerst beansprucht und so die Lebensqualität aller Beteiligten stark beeinträchtigt werden kann, werden in dieser Arbeit zum einen die Erlebnisse, Deutungen und Bewältigungsstrategien von professionellen Begleitpersonen sowie Mitbewohner/Innen mittels qualitativer Forschungsmethoden ermittelt. Zum anderen wird ein innovatives Erwachsenenbildungskonzept entwickelt und evaluiert, welches Menschen mit und ohne geistige Behinderung gleichberechtigt im Umgang mit Demenz schult. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass demenzielle Beanspruchungen gemeinschaftlich bearbeitet werden und zeigen die Bedeutung bedarfsangepasster Bildungsangebote mit hohem Lebensweltbezug und Praxisnutzen für den Erhalt von Lebensqualität.