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Annegret von Wietersheim

    »Aber – ist mein liebster laut«
    Die Kaisermühlen bei Eberstadt
    "Später einmal werde ich es dir erzählen"
    Tod - töten - tot
    • "Später einmal werde ich es dir erzählen"

      Leerstellen in der Kinder- und Jugendliteratur der 1950er Jahre

      Die Kinder- und Jugendliteratur der frühen Nachkriegsjahre, vielfach noch im Bereich der rückwärtsgewandten Idylle angesiedelt, bietet auf dem Sektor der zeitgeschichtlichen Literatur jungen Lesern eine Möglichkeit, sich mit der Katastrophe der NS-Zeit und ihren Folgen auseinanderzusetzen. Die Erfahrung von Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen Ostgebieten sowie das Erleben von Städtebombardierung und der Heimkehr der Eltern aus Kriegsgefangenschaft stehen dabei im Vordergrund der Erzählungen. Das Thema der Judenverfolgung, im gesellschaftlichen Diskurs der 1950er Jahre weithin beschwiegen, wird dagegen auch in der Kinder- und Jugendliteratur erst spät aufgenommen. Die uneingestandene Schuld der Deutschen an Krieg und Holocaust ist die zentrale Leerstelle der Texte; nur andeutungsweise kann von damit zusammenhängenden Aspekten gesprochen werden.

      "Später einmal werde ich es dir erzählen"
    • Die wechselvolle Geschichte der Kaisermühlen bei Eberstadt beginnt 1681. Als Erbleihe der Müllerdynastien Hochschild und Dörner, als Familienbesitz der Breitwiesers und Bauers werden sie als Getreidemühlen an der Modau betrieben. Im 2. Weltkrieg ändert sich die Nutzung: Der Schuhgroßhandel von Adam Cronauer und kleinere Handwerksunternehmen ziehen ein. Heutzutage dient sowohl die Alte als auch die Neue Kaisermühle zu Wohnzwecken; beide Komplexe sind denkmalgerecht umgestaltet worden. Die Chronik von Annegret von Wietersheim dokumentiert diese Entwicklung und gibt zugleich einen Einblick in das schwierige, von Auseinandersetzungen mit der Obrigkeit und der Bewältigung von Naturkatastrophen geprägte Leben der Müllerfamilien. Einen besonderen Reiz verdankt die Chronik dem reichen, sorgfältig ausgewählten Bildmaterial. Über dreihundert Jahre Lokalgeschichte werden auf diese Weise lebendig.

      Die Kaisermühlen bei Eberstadt
    • »Aber – ist mein liebster laut«

      Ambivalenzen in Biographie und lyrischem Werk von Paul Wiens

      Biographie und Werk des in Westdeutschland kaum rezipierten und auch in Ostdeutschland inzwischen in Vergessenheit geratenen Lyrikers, Übersetzers und Publizisten Paul Wiens (1922-1982) bilden exemplarisch die politischen Verwerfungen des 20. Jahrhunderts ab. Galt Wiens zu seiner Zeit ausschließlich als Dichter im Dienst der DDR-Obrigkeit, soll hier das Augenmerk gerichtet werden auf die Ambivalenzen, die aus seiner Sozialisation in Berlin und in der Schweiz, seinem unbedingten Glauben an das Versprechen des Sozialismus und der gleichzeitigen Irritation durch die restriktive Kulturpolitik der Wahlheimat DDR erwuchsen. In Wiens' Doppelleben als Kulturfunktionär und IM 'Dichter' stehen Solidarität und Verrat nebeneinander; seine Lyrik weist Merkmale des Sozialistischen Realismus auf und öffnet sich doch vorsichtig den Formen der europäischen Moderne. In Wortspiel, Parodie und unter der Maske eines alter ego löst sich für Momente die Spannung der existentiellen und literarischen Konflikte.

      »Aber – ist mein liebster laut«