Der Band analysiert verschiedene Formen und Dynamiken des Moralismus durch die Linse aktueller Debatten wie #MeToo, Rassismus und Veganismus. Er beleuchtet, wie Moral sowohl moralistisch eingesetzt wird als auch als Ausdruck einer neuen moralischen Sensibilität fungieren kann. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für ein komplexes moralisches Phänomen zu entwickeln, das für zukünftige theologischen und philosophischen Ethiken von zentraler Bedeutung ist. Die Reflexionen fördern eine differenzierte Wahrnehmung der moralischen Herausforderungen in der modernen Gesellschaft.
Jochen Sautermeister Livres






Religionsunterricht an der berufsbildenden Schule
Eine exemplarische Studie zur Wahrnehmung und Einschätzung des Faches Religion durch Schülerinnen und Schüler
- 480pages
- 17 heures de lecture
Der Religionsunterricht im beruflichen Schulwesen steht im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlicher Pluralisierung und der wachsenden Orientierung auf Berufs- und Arbeitsmarktbedürfnisse. Diese Entwicklungen führen zu einem Legitimierungsdruck für das Fach, das sich behaupten muss, um seine Relevanz in der modernen Bildung zu unterstreichen.
Ohnmacht. Macht. Missbrauch
Theologische Analysen eines systemischen Problems
Der Band fokussiert die strukturelle Seite sexuellen Missbrauchs, die als traumatisches Milieu missbrauchliche Machtverhaltnisse voraussetzt und fordert. Die Beitrage analysieren diese Zusammenhange im interdisziplinaren Dialog mit Soziologie und Psychoanalyse. Es werden Perspektiven entwickelt, mit dem Phanomen des Machtmissbrauchs in Institutionen wie der katholischen Kirche zugunsten neuer Strukturen und Interaktionen umzugehen. So leistet das Buch durch eine kritisch-konstruktive Selbstreflexion wissenschaftlicher Theologie einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung.
Kirche - nur eine Moralagentur?
Eine Selbstverortung
Wenn fundamentale ethische und politische Fragen die Gesellschaft umtreiben – wie zuletzt die Flüchtlings- und Migrationsthematik –, ist es Usus, dass die Kirchen sich dazu positionieren. Dabei stellt sich die Frage nach dem Selbstverständnis von Kirche in der Öffentlichkeit. Der Soziologe und Sozialphilosoph Hans Joas setzt sich kritisch mit Tendenzen auseinander, die Christentum auf Moral reduzieren und Kirche vorrangig als eine Moralagentur sehen wollen. Ist Kirche nicht mehr? Doch bedeutet dies im Umkehrschluss, dass die Kirchen zu grundlegenden moralischen Fragen schweigen sollen? Namhafte Theologen diskutieren diese an das Selbstverständnis des Christentums rührende Frage und geben dabei wichtige Impulse für Christsein und daraus erwachsendes politisches Engagement heute.
Die vielen Seelsorgerinnen und Seelsorger kommen bei der Ausübung ihres Berufes mit schwierigen psychiatrischen und psychologischen Krisen und Akutsituationen in Berührung. Das Handbuch vermittelt psychiatrisches Grundlagenwissen, u. a. über die Entstehung, Verbreitung und Folgen leibseelischer Erkrankungen. Es bietet psychiatrisches Kompakt wissen zu den typischen Krankheitsbildern, u. a. Depression und affektive Störungen, Suizidalität, Erschöpfung und Nervenzusammenbruch, Angsterkrankungen, Zwänge, Abhängigkeits- und Impulskontrollstörungen, psychotische Erkrankungen inklusive wahnhafter Störungen, Probleme mit der sexuellen Identität und Präferenz, Traumatisierung und Missbrauch.
Verantwortung und Integrität heute
- 512pages
- 18 heures de lecture
Medizinische und technische Innovationen sowie soziale Wandlungsprozesse stellen den Menschen vor moralische Herausforderungen. Der theologischen Ethik fällt dabei die Aufgabe zu, das Ringen um optimale Handlungsoptionen zu reflektieren und Perspektiven zu eröffnen. Die Beiträgedes Bandes leisten eine disziplinäre Selbstbesinnung und thematisieren diesen Anspruch anhand zentraler ethischer Problemfelder (Bio-, Lebens-, Medizinische und Sozialethik).
Angesichts der gesellschaftlichen Pluralisierungs- und Individualisierungsprozesse lässt sich eine zunehmende Verunsicherung in der persönlichen Lebensführung beobachten. Darauf reagieren verschiedene Lebenskunstkonzepte, denen der Aufruf zur bewussten Lebensgestaltung gemeinsam ist. Die argumentationslogischen Voraussetzungen der Aufforderung «carpe diem!» («Genieße das Leben!») bei Kohelet/Prediger Salomo, Epikur und Wilhelm Schmid werden aus interdisziplinärer Perspektive hellenistischer Philosophie, theologischer Ethik und alttestamentlicher Wissenschaft analysiert. Dabei wird die zentrale Bedeutung der Sinnfrage für jede Lebenskunstkonzeption ersichtlich.
Die Knappheit an Spenderorganen ist ein großes Problem. Um diesem abzuhelfen, gibt es Forschungsbemühungen, tierische Zellen und Organe als Ersatz zu verwenden. Bei der sogenannten Xenotransplantation sollen Zellen und/oder ganze Organe vom Tier dem Menschen implantiert werden. Wenngleich sich die medizinische Forschung noch im vorklinischen Stadium befindet, ist in absehbarer Zeit mit klinischen Studien zu rechnen. Mit der Xenotransplantation gehen zentrale Fragen zum praktischen und ethischen Selbstverständnis des Menschen einher, die verschiedene Felder der Angewandten Ethik betreffen: Wie ist die Xenotransplantation ethisch zu bewerten? Was bedeutet sie für die personale Identität? Wie lässt sich das Verhältnis von Mensch und Tier in ethischer und anthropologischer Perspektive begreifen? Was bedeutet dies für den Umgang mit Tieren? Und welche kulturellen und religiösen Herausforderungen können sich ergeben? Das Buch geht diesen und weiteren Fragen nach, indem es den gegenwärtigen biomedizinischen Forschungsstand der Xenotransplantation anschaulich darstellt, um diese dann aus kulturwissenschaftlicher, theologischer und ethischer Perspektive zu reflektieren.
Die soziale und politische Wirkmächtigkeit und die Konflikthaftigkeit von religiösen Überzeugungen erfordern es, das Verhältnis von Religion und Bildung neu zu reflektieren. Setzt Religion nicht gerade Bildung voraus, wenn sie sich nicht in der Spiritualisierung psychischer oder sozialer Probleme erschöpfen will? Und wenn ja, um welche Form von Bildung handelt es sich? Genügt eine sog. Allgemeinbildung für einen adäquaten Umgang mit Religion oder ist ein umfassenderer Bildungsbegriff heranzuziehen, der kognitive, ästhetische, emotionale und spirituelle Aspekte nochmals in sich zu integrieren vermag? Das Verhältnis von Bildung und Religion wird aus biblisch-theologischer, historisch-kulturwissenschaftlicher, systematischer, humanwissenschaftlicher und interreligiöser Perspektive reflektiert, um Ansätze, Begegnungs- und Konfliktfelder zu verdeutlichen.