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Henrike Hans

    Fremde Schönheit
    Jugendstil in Bremen
    "Schönheit gibt es nur noch im Kampf"
    • "Schönheit gibt es nur noch im Kampf"

      Zum Verhältnis von Gewalt und Ästhetik im italienischen Futurismus

      „Man schreit vor Angst und Entsetzen. Diese Bilder sind das Innerste, Erschütterndste, Grandioseste, Unfaßbarste, das seit Menschengedenken gemacht worden ist.“ So äußerte sich der Künstler Hugo Ball 1913 nach dem Besuch des Kunstsalons Emil Richter in Dresden, beeindruckt von den Futuristen. Künstler wie Umberto Boccioni, Carlo Carrà, Giacomo Balla, Luigi Russolo und Gino Severini provozierten teils heftige Reaktionen. Die italienische Avantgardebewegung wurde 1909 mit Filippo Tommaso Marinetti's Manifest Le Futurisme gegründet, das Gewalt als ideologische Basis proklamierte: „Schönheit gibt es nur noch im Kampf.“ Die Futuristen strebten eine ganzheitliche Erneuerung der Kunst und Kultur Italiens an, die sie durch die Zerstörung tradierter Werte erreichen wollten. Diese Untersuchung beleuchtet den Ursprung des Themas Gewalt in den futuristischen Manifesten und analysiert, wie die Künstler dieses Thema in ihren Werken umsetzten. Die Reaktionen von Betrachtern wie Hugo Ball werden herangezogen, um zu zeigen, wie Futurismus als Kommunikationsmittel für gesellschaftliche Forderungen und ästhetische Inhalte der futuristischen Ideologie fungierte.

      "Schönheit gibt es nur noch im Kampf"
    • Die Güldenkammer im Bremer Rathaus, erbaut zwischen 1609 und 1620 im Stil der Weser-Renaissance, verdankt ihren Namen den vergoldeten Ledertapeten, die ihre Wände schmücken. Über die Jahrhunderte verwandelte sich der einst prächtige Raum jedoch in eine unansehnliche Rumpelkammer. Daher war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine umfassende Neugestaltung des Innenraums dringend notwendig. In enger Zusammenarbeit von Senat und Kunstverein wurde ein geeigneter Künstler gesucht. 1904 setzte sich der von Gustav Pauli geförderte Bremer Künstler Heinrich Vogeler gegen namhafte Konkurrenten durch. Er schuf ein einzigartiges Jugendstilensemble, geprägt von kunstvollen Intarsien und Goldornamentik. Wiederkehrende Motive sind kugelförmige Rosenblüten und die berühmten Fantastischen Vögel. Der Raum wurde bereits 1905 vollendet, und im Jahr darauf schenkte Vogeler dem Kunstverein seine Entwurfszeichnungen, die Einblicke in seinen kreativen Prozess gewähren. Diese 40 Blätter zeigen seine akribische Vorbereitung und vereinen organische sowie ornamentale Formen zu eigenständigen Kunstwerken. Die Zeichnungen und die nach ihnen gestaltete Güldenkammer verbinden symbolisch die Institutionen und erinnern an ihre lange kulturpolitische Beziehung.

      Jugendstil in Bremen
    • Fremde Schönheit

      • 79pages
      • 3 heures de lecture

      Die Faszination für das Fremde und der Wunsch nach kultureller Bildung motivierten Künstler seit der frühen Neuzeit dazu, auf Reisen zu gehen. Um das eigene Werk zu bereichern, setzten sie sich bewusst der Konfrontation mit dem Neuen aus. Auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts verließen die Künstler ihre Heimat, um – auf der Suche nach neuen Impressionen – Deutschland, Europa und die Welt zu bereisen. Die Kunsthalle Bremen hat einen reichen Bestand an Zeichnungen und Druckgraphiken expressionistischer Künstler – darunter gut 100 Zeichnungen August Mackes und über 300 Arbeiten, die den Mitgliedern der Künstlergruppe „Brücke“ zuzurechnen sind. Viele der Blätter thematisieren die Reisen der Künstler, seien es die Ausflüge an die Moritzburger Teiche oder die Südseereisen Emil Noldes und Max Pechsteins. Die Zeichnungen und Druckgraphiken spiegeln lebendig die Eindrücke der Künstler und den Einfluss der Reisen auf ihr Werk und sind nun erstmals in Bremen in der Ausstellung der Kabinettreihe zu sehen.

      Fremde Schönheit