In den Jahren 1843 bis 1847 veröffentlichte der Hamburger Verlag B. S. Berendsohn das Album Hamburgischer Costüme, eine Sammlung von 48 Blättern mit 'nach der Natur gezeichneten' Hamburgerinnen und Hamburgern in ihrer alltäglichen Straßenbekleidung. Diese Lithografien, überwiegend von Heinrich Jessen angefertigt, erweiterten die Darstellungen des Hamburger Straßengewerbes um städtische Dienstkleider, amtliches Ornat, Uniformen und Trachten aus dem Umland. Die Neuausgabe zeigt vierzig kolorierte Blätter aus der Sammlung, begleitet von den beschreibenden Texten der Originalausgabe. Anstelle eines schlichten Faksimiles bietet sie eine moderne Hamburgensie in bibliophiler Ausstattung. Diese Sammlung war bereits bei ihrem Erscheinen mehr als nur ein Blick auf die Trachten der Landbevölkerung – sie stellt eine Momentaufnahme von Hamburgs Straßenmode in der Mitte des 19. Jahrhunderts dar. Die Motive umfassen eine Vielzahl von Figuren, darunter Altenwerderin, Blankeneserin, Börsendiener, Briefträger, Bürgermeister, Buttermädchen, Dienstmädchen, Eisenbahn-Beamter, Matrosen und viele weitere, die das bunte Treiben und die Vielfalt der damaligen Gesellschaft widerspiegeln.
