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Kathrin Pallestrang

    Stick- und Knüpfmuster ruthenischer Flüchtlinge im Ersten Weltkrieg
    Die Textilmustersammlung Emilie Flöge im Österreichischen Museum für Volkskunde
    Gesammelt um jeden Preis! : warum Objekte durch den Nationalsozialismus ins Museum kamen und wie wir damit umgehen
    • Zur umfangreichen Textil- und Bekleidungssammlung des Österreichischen Museums für Volkskunde zählen rund 350 Objekte aus dem Nachlass von Emilie Flöge (1874-1952), der Lebenspartnerin und Muse Gustav Klimts. Ganz dem Zeitgeschmack der Jahrhundertwende entsprechend, sammelte sie Beispiele textiler Volkskunst, die sie auch als lnspirationsquelle und Muster in ihrem Modesalon verwendete. Es handelt sich größtenteils um kleine bis kleinste Fragmente von leuchtenden Stickereien, zarten Spitzen und feinen Borten, die durch ihre Ornamente und Farbgebung bestechen.

      Die Textilmustersammlung Emilie Flöge im Österreichischen Museum für Volkskunde
    • Im Jahr 1921 wurden rund 500 bestickte und teilweise mit Glasperlen geknüpfte, kleine Musterflecke als „ruthenische Frauenarbeiten“ in die Sammlungen des Volkskundemuseums aufgenommen. Die Herstellerinnen der Stücke kamen aus Orten in Galizien, also aus der heutigen Ukraine und dem heutigen Polen, und waren Anfang des Ersten Weltkriegs in Flüchtlingslagern interniert, wo die Musterstücke entstanden. In der Ausstellung „Die Kriegshilfe. Kunst, Gewerbe und Industrie im Dienst der Kriegshilfe“ wurden diese 1915 neben anderen Erzeugnissen und Fotos gezeigt. Die Propagandaschau des k. k. Ministerium des Innern sollte der Öffentlichkeit beweisen, wie gut und umfassend die große Zahl an Flüchtlingen durch den Staat betreut werde. Der vorliegende Band bietet eine Analyse der damaligen Präsentation. Er befasst sich vor dem Hintergrund der Entstehung von Volkskunst mit der Rolle von textilen Arbeiten in Nationsbildungsprozessen und geht dabei besonders auf die „Ruthenen“ ein, wie jene Bevölkerungsgruppen, die ostslawische Sprachen oder Dialekte verwendeten, in der Habsburgermonarchie gesammelt bezeichnet wurden.

      Stick- und Knüpfmuster ruthenischer Flüchtlinge im Ersten Weltkrieg