The “Handbook of the Minorities of Armenia” presents the findings of a project funded by the German VolkswagenStiftung from 2012 to 2016, focusing on a comprehensive sociocultural and sociolinguistic survey of minorities in Armenia. Despite Armenia's generally homogenous ethnic composition, ethnic minorities represent significant cultural and linguistic diversity, often influenced by Armenian traditions. These minorities have received limited attention in discussions of ethnic patterns in the country. The Handbook addresses this gap through an interdisciplinary approach that connects cultural studies, sociology, and linguistics. It examines the eleven officially recognized minorities (Assyrians, Belorussian, Georgians, Germans, Greeks, Jews, Kurds, Poles, Russians, Ukrainians, Yezidis) and includes data on emerging ‘para-minoritarian’ groups (Udis, Armenian Tats, Syrian Armenians, Persians) resulting from recent political events. It also addresses remnants of the former Azeri population. The focus is on documenting ethnic patterns through aspects like self-perception, cultural practices, and socio-economic characteristics. The research, conducted by project members, is compiled by Ilona Schulze and Wolfgang Schulze from the University of Munich, offering an in-depth analysis of fieldwork data and secondary sources. The Handbook explores the sociocultural and linguistic features that these minority groups use to construct their
Ilona Schulze Livres




Bilder - Schilder - Sprache
Empirische Studien zur Text-Bild-Semiotik im öffentlichen Raum
Die Monografie beinhaltet die erste umfassende qualitative und quantitative Untersuchung zu zwei semiotischen Landschaften in München (Fußgängerzone Innenstadt und Olympia Einkaufszentrum). Es geht um die Frage, wie und mit welchen Mitteln hier die öffentliche Kommunikation mit Passanten erfolgt, welche Arten von Zeichensystemen (Bild, Schild, Sprache) hierfür eingesetzt werden, wie sich diese Landschaften historisch ausgeprägt haben und wie sie von ihrer Geschichte bestimmt sind. Anhand einer Vielzahl von Beispielen wird untersucht, wie die drei Modalitäten miteinander interagieren und welche semantischen Funktionen den jeweiligen Modalitäten bei der Konstruktion einer semiotischen Gesamtgestalt zukommen. Die Untersuchung geht von aktuellen Ansätzen der , Linguistic-Landscape'-Forschung aus, versteht , Linguistic Landscapes' aber nicht als eigenständiges, von anderen Modalitäten unabhängiges semiotisches System, sondern als Teil umfassenderer , Semiotic Landscapes', deren interne Struktur anhand der beiden o. g. Landschaften nachgezeichnet wird.
Die alltägliche Erfahrung legt nahe, dass Sprache Teil des kulturellen Wissens einer Sprachgemeinschaft ist. Diese Monographie untersucht dies systematisch und präsentiert ein umfassendes Modell von Sprache, das deren kulturelle Dimension aus kognitiver, soziologischer und historischer Perspektive ableitet. Sprache wird als kulturelles Artefakt und Gegebenheit verstanden. Besonders das Lexikon spiegelt die sozial vermittelten kulturellen Traditionen wider und bildet Modelle der Interaktion sowie kollektive Identität ab. Die Prozesse, die hier zugrunde liegen, sind in vielen Sprachen über lange Zeiträume oft nicht sichtbar. Der empirische Teil der Studie beleuchtet eine Sondersprache (Minderico) in Portugal, die seit dem 18. Jahrhundert zu einem vollständigen kommunikativen System in der Ortschaft Minde entwickelt wurde. Das Minderico hat seinen Wortschatz schrittweise erneuert, ohne auf Entlehnungsstrategien zurückzugreifen, sondern basierend auf dem lexikalischen Material des Portugiesischen. Durch Prozesse wie Metonymisierung und Metaphorisierung wird das Sprachsystem zu einer Form der Binnenkommunikation mit identitätsstiftender Funktion. Die Analyse der lexikalischen Bereiche zeigt, wie lebensweltliche Faktoren in Minde wirksam sind und wie die Eigenschaft von Sprache als „fait culturel“ empirisch substantiierbar ist, während die Verkörperung dieses Konzepts im Lexikon rekonstruiert wird.