Friedrich Sernetz Livres


Rudolf Kubesch wirkte über 20 Jahre in Fulda als Kunsterzieher, Künstler und Organisator künstlerischer Veranstaltungen. In diesem Jahr hätte er seinen 100. Geburtstag gefeiert. Kubesch strebte danach, in Kunst, Ästhetik und Geschmack nicht nur als Experte, sondern auch als Erzieher und oft als revolutionärer Veränderer zu agieren. Dies führte nicht immer zu Anerkennung; oft provozierte er Widerspruch, was für ihn bedeutete, sein Ziel, sich mit Kunst auseinanderzusetzen, erreicht zu haben. Er war zurückhaltend, was die Präsentation seiner eigenen Werke anging. Nach einer Einzelausstellung 1947 in der Landesbibliothek Fulda waren seine Arbeiten meist nur in den Jahresausstellungen des Fuldaer Künstlerbundes zu sehen. Kubesch setzte sich vehement für moderne Kunst ein, die zu seiner Zeit oft als provokant galt. Seine Malerei war jedoch traditionell, da er selten „modern“ im Sinne von abstrakt malte. Er war besonders an verschiedenen technischen Ausdrucksweisen interessiert. In seinen frühen Jahren galt seine Liebe dem Aquarell und Ölgemälde, das er bis ins Detail ausführte. Später fand er, inspiriert von den Ockervorkommen in der Nähe seiner Ferme in Südfrankreich, zu einer Maltechnik mit naturfarbenem Sand, die ihn bis zu seinem Tod begleitete.