Ueli Oswald provides a candid and poignant narrative that delves into personal experiences, exploring themes of vulnerability and resilience. Through his reflections, he shares significant moments that shaped his life, encouraging readers to confront their own emotions and challenges. This heartfelt journey invites empathy and understanding, making it a compelling read for anyone interested in the complexities of human experience.
In diesem Erzählband werden Glück und Unglück durch verschiedene Geschichten erkundet. Protagonisten erleben skurrile Begegnungen und alltägliche Situationen, die humorvoll oder tiefgründig sind. Von einer Emo-Verkäuferin bis zu einem Rentner, der sein Leben auf den Kopf stellt, zeigt der Autor, wie beide Gefühle das Leben prägen.
Ernesto und der Autor begegnen sich nachts auf dem Krankenhausflur. Und weil die Stille der Nacht und die Einsamkeit in den Krankenzimmern Nähe schaffen, erzählt der erste dem zweiten seine Lebensgeschichte: das Geheimnis um seine Geburt, eine schicksalshafte Liebe, der Kampf und das Überleben als Guerillero während der Militärdiktatur in Argentinien, die Flucht in die linke Szene der Schweiz und in geordnete, bürgerliche Strukturen. Ein Leben hart am Unmöglichen – so berührend, wie es nur die Wirklichkeit erlaubt. Der Autor gibt Ernestos Geschichte ungeschminkt wieder, lässt ihn in Ich-Form erzählen, gewichtet nicht und wertet nicht, zieht Vergleiche zum eigenen Leben und schildert auflockernd und humorvoll die nächtlichen Stunden zweier Menschen im Krankenhausflur.
Die Vergangenheit zwängt sich urwüchsig aus seinem Unbewussten in die Gegenwart und lässt Markus schweissnass, die eigenen Hände um den Hals gekrallt, aus einem Albtraum aufschrecken. Die Gespenster sind zurück. Etwas Dunkles, Prägendes muss damals geschehen sein. Wenn doch nur sein Bruder Paul noch reden könnte! Als wäre die Gegenwart nicht schon bedrohlich genug: Beim ›Wochenjournal‹ versucht der Chef Markus mit Winkelzügen loszuwerden; sein Jugendfreund Adrian kündigt ihm die Freundschaft, und einmal mehr gerät Markus in der Diskussion um Pauls terroristische Vergangenheit zwischen die Fronten. Einziger Lichtblick ist Sarah Bauer, die neue Pflegerin auf Adrians Station im Wohnheim Wiesenau. Markus sollte seinem Chef die Stirn bieten, die Situation mit Adrian klären. Er sollte sich mit Sarah Bauer verabreden, der Liebe nochmals eine Chance geben! »Agieren, nicht reagieren!«, pflegte Paul lauthals zu skandieren. Aber Paul und dessen Freund Robert zogen es vor, nach ihrem missglückten Anschlag auf das Zürcher Stadthaus abzuhauen. Paul ist schon lange tot, und Robert bleibt verschwunden. Jetzt gibt es neue Hinweise. Tief im Dschungel Panamas entdeckt Markus, was er nie für möglich gehalten hätte. Endlich lichtet sich der Vorhang über der Vergangenheit. Das Leben aber, das er so gerne selbst bestimmen würde, weiss mit neuen Winkelzügen aufzuwarten. Eingebettet in Zürichs Stadtleben und den Dschungel im tropischen Panama, werden die Protagonisten in einem raffinierten Netz von Handlungssträngen und schicksalhafter Verstrickung gleichermassen zu Opfern und Tätern und steuern unaufhaltsam dem überraschenden Ende entgegen.
Helena, ein Mädchen aus Piräus, aufgewachsen in zerrütteten Verhältnissen und im Waisenhaus, nimmt ihr Leben mit knapp achtzehn Jahren selbst in die Hand und entflieht der Aussichtslosigkeit in ihrer Heimat Griechenland. Vor allem aber entkommt sie ihren Peinigern. Sie lässt alles hinter sich und macht sich – mit weniger als nichts – auf den Weg ins vermeintliche Paradies, die Schweiz. Dort lockt ein Jobangebot und somit ein Neuanfang. Die Reise nach Scuol im Engadin ist ebenso abenteuerlich wie gefährlich. Endlich dort angekommen, beginnt ein neues Leben. Die Arbeit als Küchenmädchen aber ist hart: Helena wird massiv ausgenutzt und findet sich, vorerst sprachlos, im neuen Kulturkreis nur schlecht zurecht, ist Fremdarbeiterin, nicht Gastarbeiterin. Im Jahr 1963, in jenem kalten Winter, in dem der Zürichsee zum letzten Mal zugefroren ist, macht sich die junge Frau auf nach Zürich, wo sie sich Hals über Kopf verliebt. Jetzt endlich scheint sie das Glück gefunden zu haben. Doch das Paradies behält seine düsteren Seiten, und Helenas Schicksal steht auch jetzt unter keinem guten Stern. Trotzdem gibt sie nie auf, und das ist es, was ihre Geschichte so erzählenswert macht.
Vorbehaltlos offen und tief berührend protokolliert Ueli Oswald das letzte Jahr einer Vater-Sohn-Beziehung. Sein Vater ist lebenssatt und wendet sich an eine Sterbehilfeorganisation. Seine Söhne sollen ihn beim Ausgang aus dem Leben begleiten. In einem eigenwillig nüchternen Ton werden Bruchstücke aus der Familiengeschichte verwoben mit der Entscheidungsfindung eines Sterbewilligen und den damit verbundenen emotionalen Herausforderungen und Zumutungen. Die lebenslange Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn wie auch die nicht möglichen Annäherungen an den Übervate, kondensieren im letzten gemeinsamen Lebensjahr und führen zu einer überraschenden Annäherung im Angesicht des Todes.
This Jenny war Unternehmer, Politiker, Vater, Ehemann und Lebenspartner sowie ein Menschenfreund. Mit seiner direkten, ehrlichen Art gewann er die Herzen der Menschen. Er war ein Mann des Volkes, der nie ein Blatt vor den Mund nahm, auch nicht als Ständerat. Bereits in seiner von Armut und Vernachlässigung geprägten Kindheit war er ein Macher. Als er am 6. Februar 2014 mit Magenkrebs diagnostiziert wurde, handelte er sofort: Er regelte die Weiterführung seiner Firma, kümmerte sich um sein Testament und schrieb sich bei Exit ein. This Jenny wollte sein Leben selbst gestalten und auch seinen Tod bestimmen. Nach reiflicher Überlegung stimmte er einem Buch über sich zu – nicht nur einmal, sondern zweimal. Zunächst hoffte er, dem Autor Ueli Oswald persönlich Rede und Antwort stehen zu können. Als klar wurde, dass es keine zweite Begegnung geben würde, hinterließ er am Vorabend seines Todes bewusst Namen von Menschen, die ihn begleitet hatten und die er liebte. Diese Namen sind Teil des Buches, das von seinem reichen Leben erzählt. This Jenny wurde am 4. Mai 1952 im Kantonsspital Glarus geboren und starb viel zu früh am 15. November 2014, am selben Ort. Sein Fehlen wird spürbar sein.
Die Ehe ist ein Abenteuer – eines, das heute viel zu oft Schiffbruch erleidet. Die Gründe dafür sind so zahlreich wie verschieden. Aber was macht eine lang dauernde Beziehung aus? Gibt es ein Geheimrezept? In diesem Buch erzählen sechs Paare ehrlich, offen und sehr lebendig von ihrer gemeinsamen Reise. Davon, wie sie zusammengefunden und zwischen vierzig und beinahe achtzig Jahre gemeinsames Leben und Lieben gemeistert haben. Beim Lesen von »Ja, ich will!« wird schnell klar: Dazu, wie es gelingt, alle Klippen über die Jahre zu umschiffen, gibt es viele Rezepte. Aber unter allen möglichen Zutaten darf eine nicht fehlen: der Respekt vor dem anderen. Der gemeinsame Nenner aller porträtierten Paare liegt exakt in der Tatsache, dass sie es geschafft haben, den Partner, die Partnerin in ihren Herzen älter werden und sich verändern zu lassen und dabei die Charakterzüge, in die man sich einst verliebte, nicht plötzlich gering, sondern auch noch nach Dekaden wertzuschätzen. Dem Autor Ueli Oswald ist es gelungen, ganz unterschiedliche Paare in ihren eigenen Worten und im Dialog miteinander über ihr Leben und Lieben nachdenken und erzählen zu lassen. Entstanden sind sechs wunderbare, authentische und berührende Beziehungsgeschichten, die unsere eigene positiv beeinflussen können. Denn wer wünscht sie sich nicht, die ewig währende Liebe?