Die Arbeit untersucht den Funktionsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Kontext der Neuen Medien, insbesondere des Internets. Sie beleuchtet die umstrittenen Aspekte dieses Auftrags und analysiert die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts kritisch. Ein zentraler Punkt ist die Frage, ob Rundfunkanstalten auch online verpflichtet sind, die Bürger mit Medieninhalten zu versorgen. Die Autorin skizziert die bisherigen Bemühungen zur Konkretisierung des Auftrags und diskutiert die möglichen Auswirkungen einer Neubewertung auf die Online-Aktivitäten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Nicolas Schetelig Livres


Die rationale Begründung verbindlicher Normen stellt eine Herausforderung für jede Gesellschaft dar, insbesondere in modernen, multikulturellen Kontexten, wo klassische Argumentationsmuster an ihre Grenzen stoßen. Um die Akzeptanz des Rechts und seine Integrationsfähigkeit in heterogenen Gesellschaften zu sichern, ist es notwendig, neue Rechtsbegründungen zu entwickeln, die in pluralistischen Umfeldern tragfähig sind. Nicolas Schetelig nimmt eine systemtheoretische Perspektive ein und zeigt, wie normative Argumentationen in einer funktional-differenzierten Gesellschaft rationaler gestaltet werden können. Anhand des Beispiels der Familie verdeutlicht er die praktische Anwendbarkeit seines Ansatzes und leitet daraus konkrete normative Vorgaben ab. Dies rückt eine klassische Konfliktlinie der Grundrechtsinterpretation in den Fokus: Der Staat hat ein gesteigertes Interesse an seinen jüngsten Mitgliedern, während Familien oft staatliche Eingriffe in ihre Angelegenheiten ablehnen. In diesem Spannungsfeld, in dem unterschiedliche Wertvorstellungen aufeinandertreffen, leistet Schetelig einen differenzierten und fundierten Beitrag, um ein rationaleres Verständnis der normativen Situation zu fördern.