Acheter 10 livres pour 10 € ici !
Bookbot

Bernhard C. Schär

    Antiziganismus in der Schweiz und in Europa
    Tropenliebe
    • 2015

      Tropenliebe

      Schweizer Naturforscher und niederländischer Imperialismus in Südostasien um 1900

      »Tropenliebe« erzählt die Geschichte von Paul und Fritz Sarasin, zweier reicher Patriziersöhne und Naturforscher aus Basel. Die Großvettern reisten um 1900 durch die asiatischen Kolonien Großbritanniens und der Niederlande, um auf tropischen Inseln fernab ihrer beengten Heimat Raum für ihre Liebe zueinanderzufinden. Zugleich verfolgten sie große wissenschaftliche Projekte: Bei ihrer Rückkehr brachten sie Hunderttausende Pflanzen, Tiere und ethnografische Objekte mit nach Basel, wo sie das »Völkerkundemuseum« gründeten. In Indonesien halfen sie den Niederländern, Celebes (heute Sulawesi), eine der größten Inseln ihres Kolonialreichs, zu erobern. In Deutschland feierte man sie als Pioniere der »Rassenforschung«. Die Geschichte von Liebe und Gewalt in Südostasien wirft ein neues Licht auf die deutsche und niederländische Kolonialgeschichte sowie auf jene der Schweiz, die lange dachte, dass sie gar keine hätte.

      Tropenliebe
    • 2014

      Antiziganismus in der Schweiz und in Europa

      Geschichte, Kontinuitäten und Reflexionen

      Der Sprachgebrauch hat sich gewandelt, die Diskriminierung geht weiter. Diesen Eindruck erhält, wer die Politik und Presseberichterstattung in europäischen Ländern gegenüber 'Roma' verfolgt, jenen Minderheiten, die lange als 'Zigeuner' stigmatisiert wurden. Die unheilvolle Kombination von struktureller Diskriminierung und kultureller Stigmatisierung ist eine Variante des Rassismus. In der Forschung hat sich hierfür der Begriff des Antiziganismus etabliert. Wann entstand und wie entwickelte sich der europäische Antiziganismus – und weshalb hält er sich so hartnäckig in der Gegenwart? Der Sammelband präsentiert neueste Forschungsergebnisse. Deren zentrale Einsichten lauten: Die kulturgeschichtlichen Wurzeln des modernen Antiziganismus lassen sich bis in die Frühe Neuzeit zurückverfolgen. Forschungen in russischen Archiven aus der Zeit der nationalsozialistischen Besetzung zeigen, dass Roma ähnlich wie die Juden Opfer eines systematisch vollzogenen und rassistisch motivierten Völkermords wurden. Die in der Schweiz dominierende Auffassung, das Land werde von organisierten Roma-Bettelbanden überschwemmt, erweist sich empirisch betrachtet als haltlos. Antiziganistische Denkweisen beschränken sich nicht auf die radikalisierte Wochenpresse, sondern sind Teil der Alltagskultur. Es wäre jedoch falsch, Roma, Sinti und Jenische nur als hilflose Opfer zu sehen, wie einige ihrer Vertreter im Sammelband selber erläutern.

      Antiziganismus in der Schweiz und in Europa