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Michael Gaigalat

    1914 - mitten in Europa
    Nützlich & schön
    • Neben der Avantgarde des Staatlichen Bauhauses setzt sich in den 1920er- und 1930er-Jahren insgesamt eine moderne Formensprache in der Produktgestaltung von alltäglichen Gebrauchsgegenständen durch. Die Schlichtheit der Form gewinnt zusehends an Bedeutung und neue und hochwertige Materialien treten ihren Siegeszug an. Neue Kunststoffe werden entdeckt: PVC, Plexiglas, Nylon und Perlon läuten neben dem damals bereits bekannten Phenoplast „Bakelit“ die „Plastifizierung“ vieler Lebensbereiche ein. Im Bereich der Metalle erlebt der bereits 1912 patentierte Kruppsche nicht rostende Stahl, besser bekannt unter dem Markennamen „Nirosta“, seinen Durchbruch. Das im industriellen Maßstab hergestellte Aluminium revolutioniert als das „Metall der Moderne“ den Bau von Luftschiffen, Flugzeugen und Automobilen und Kunstfasern verdrängen in steigendem Maße Baumwolle oder Wolle als Material für Kleidung. Auch traditionelle Werkstoffe wie Glas, Keramik und Holz können in vielen Anwendungsbereichen ihre Position behaupten und „gehen mit der Zeit“. Begleitkatalog zur Ausstellung „nützlich & schön. Produktdesign von 1920 bis 1940 “ im LVR-Industriemuseum, Peter-Behrens-Bau, Essener Straße 80, 46047 Oberhausen, vom 19.5.2019 bis 23.2.2020

      Nützlich & schön
    • 1914 - mitten in Europa

      • 342pages
      • 12 heures de lecture

      Die Kriegsmaschinerie des Ersten Weltkriegs produzierte Tod und Zerstörung in bis dahin unvorstellbarem Ausmaß. Er schlug wie ein Meteorit in die prosperierende und durch Fortschrittsoptimismus geprägte Gesellschaft der Belle Epoque ein – obwohl diese vermeintlich heile Welt auch durch eine hochgradige Militarisierung und fast allgemeine Akzeptanz des Krieges als Mittel der Machtpolitik geprägt war. Zudem hatte die Industrialisierung neue Formen von Gewalterfahrung hervorgebracht: strukturell in der machtpolitischen Überformung der Klassenkonflikte und konkret durch die harte Industriearbeit in den Zechen und Stahlwerken. Die Bilder und Texte des Buches machen deutlich, dass der 1914 beginnende und die gesamte Gesellschaft ergreifende industrialisierte Krieg als das »andere« Gesicht der modernen Industriegesellschaft verstanden werden kann. 1914, das Jahr des Kriegsausbruchs, ist in der Perspektive des Buches nicht einfach nur das abrupte Ende einer Epoche, sondern der historische Moment, der einer Entwicklung eine neue Wendung verleiht. Das Buch richtet das Augenmerk daher nicht nur auf die Schlachtfelder im Westen, sondern vor allem auf die »Heimatfront«: auf das Leben vor dem, im und nach dem Krieg an Rhein und Ruhr, einer Region, in der mit Ruhrkampf, Separatistenbewegung und Ruhrbesetzung die Gewalt noch weit über 1918 hinaus an der Tagesordnung bleiben sollte.

      1914 - mitten in Europa