Vorgeschichtliche Grabenanlagen bei Heilbronn-Neckargartach
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Die Umgebung von Heilbronn ist eine der reichsten archäologischen Fundlandschaften in Baden-Württemberg. Seit etwa 30 Jahren werden hier durch systematische Luftbildarchäologie zahlreiche Fundstellen entdeckt, insbesondere vorgeschichtliche Grabenanlagen, deren Spuren vom Boden aus nicht mehr sichtbar sind. Die Landesdenkmalpflege hat sich mit der Gefährdung dieser Bodendenkmale durch intensive landwirtschaftliche Nutzung und zunehmende Bebauung beschäftigt. Um die Luftbildbefunde zu überprüfen und zu datieren sowie den Erhaltungszustand zu erkunden, wurden Sondagegrabungen und Bohrungen in mehreren Grabenanlagen durchgeführt. In diesem Band werden drei Grabungen in vorgeschichtlichen Grabenanlagen vorgestellt, die zwischen 1987 und 1995 unter der Leitung von Jörg Biel in Heilbronn-Neckargartach stattfanden. Die älteste Anlage, das dreifache Grabensystem im Gewann „Werthalde“, umschloss eine spärlich überlieferte Siedlung der jüngeren Urnenfelderzeit und wurde teilweise 1987/1988 ausgegraben. Die einfache Grabenanlage im Gewann „Hermannsgrund“ stammt aus der frühen Hallstattzeit und wurde 1989 untersucht. Die beiden kleinen Anlagen auf dem „Nonnenbuckel“, die 1994 und 1995 vollständig ausgegraben wurden, lieferten einzigartige Befunde eines Kultplatzes der Mittel- und Spätlatènezeit für Südwestdeutschland.
