Die Wärmedämmung von Gebäuden, sowohl im Neubau als auch bei energetischen Sanierungen, reduziert den Heizwärmebedarf und trägt zur Senkung von Energiekosten bei, während sie den Ressourcenverbrauch, der oft auf fossilen Brennstoffen basiert, minimiert. Bei der Berechnung von Wärmedämmmaßnahmen gemäß der Energieeinsparverordnung EnEV 2009 wird ein konstantes Temperaturgefälle über Monate angenommen. In der Praxis ist der Heizbetrieb jedoch oft nicht kontinuierlich und wird durch Nutzung unterbrochen, was eine Wiederaufheizung der Bauteile erfordert, um angenehme Temperaturen zu erreichen. Diese instationäre Betrachtung der Innenraumtemperaturen ist bisher nicht in die Energiebilanzen eingeflossen, hauptsächlich aufgrund des hohen Aufwands für Datenerfassung und Berechnung. Die Veröffentlichung bietet einen ersten Ansatz zur Analyse instationärer Beheizung, fokussiert auf den Energieaufwand und die Anheizphase bis zur thermischen Behaglichkeit. Ziel ist es, die Behaglichkeit in Massivbauten während der Heizperiode zu optimieren und Heizenergie zu sparen. Es wird untersucht, wie sich die Anheizphase durch thermisch wirksame Wandbeschichtungen aus dünnen Vliesschichten an den Oberflächen verkürzen lässt. Durch die Einbeziehung eines bewohnten Altbaus in die Versuchsreihen werden die tatsächlichen Energieverbräuche mit der entsprechenden Wandbeschichtung ermittelt und bewertet.
Alexander Siebel Livres
