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Li Gerhalter

    Tagebücher als Quellen
    Krieg - Politik - Schreiben
    • Krieg - Politik - Schreiben

      • 176pages
      • 7 heures de lecture

      Im 20. Jahrhundert haben mehr Frauen als jemals zuvor ein Tagebuch geführt. Sie taten das vor dem Hintergrund politischer Umwälzungen und der Katastrophe zweier Weltkriege, die sie ihren Aufzeichnungen – ganz anders als es der gängige Topos der Privatheit nahelegt – in komplexer Weise eingeschrieben haben. Die Beiträge dieses Buches zeugen davon. Sie führen in die Forschungsdiskussion ein und verweisen auf die Hybridität und Vielfalt des Genres Tagebuch. Es diente der Buchführung wie dem Selbstgespräch und der Dokumentation von Alltag, der Erinnerung, dem Bezeugen von Leid und Verfolgung sowie einer steten Selbstkonstruktion. Untersucht werden Tagebücher bekannter wie unbekannter Frauen – von Rosa Mayreder über Elise Richter bis hin zu einer Müllerin namens Theresia Vogt.

      Krieg - Politik - Schreiben
    • Tagebücher als Quellen

      Forschungsfelder und Sammlungen seit 1800

      Tagebücher werden seit 1800 als wissenschaftliche Quellen verwendet. Wiederholt ist das in den Anfängen neuer Fächer zu beobachten: Sowohl die Kleinkinderforschung als auch die Jugendpsychologie haben damit grundlegendes Wissen aufgebaut. Joachim Heinrich Campe, Wilhelm Preyer, Charles Darwin, Clara und William Stern, Charlotte Bühler oder Siegfried Bernfeld haben Tagebücher ausgewertet. Die Geschichte der Tagebuchforschung ist auch eine der Arbeitspaare, der Lai/innenforschung und der Handlungsspielräume von Frauen im akademischen Feld. Mit dem Zweiten Weltkrieg erfuhr diese sozialwissenschaftliche Forschungstradition einen Bruch. In den 1980er Jahren wurden Tagebücher von der Geschichtswissenschaft »wiederentdeckt«. Seit damals sind umfangreiche Quellensammlungen aufgebaut worden, die heute eine ausdifferenzierte historische Selbstzeugnisforschung ermöglichen. Der Band bietet Grundlagen zu der bisher nicht systematisch dargestellten Praxis der Tagebuchforschung.

      Tagebücher als Quellen