»Gott wohnt noch immer in Frankreich, doch er langweilt sich. Über Frankreich, das lange tonangebend war in Europa, ist hysterische Stille eingekehrt.« Joseph Hanimann Frankreich ist zu einem großen Rätsel geworden. Das Sehnsuchtsziel so vieler Künstler, Intellektueller und Liebhaber des Laisser-faire, Traumland des Genusses und Inbegriff der Lebensfreude, politischer Taktgeber und revolutionärer Querdenker – all dies scheint Vergangenheit. Einst radikal in seinem Willen zur gesellschaftlichen Veränderung, ist Frankreich nun ebenso radikal in seiner Verweigerung des Wandels. »Es soll besser werden, aber sich nichts ändern « – niemand lebt diesen Slogan derzeit so konsequent wie Frankreich. Dieses Buch ist das kenntnisreiche Porträt eines Landes, das zwischen innerer Erstarrung und revolutionärem Gestus verharrt.
Joseph Hanimann Livres




Die Moderne ist eine Epoche der Leichtigkeit. Sie hat mit Flugzeugen die Schwerkraft überwunden und mit den transparenten Fassaden ihrer Hochhäuser die Gesetze der Statik scheinbar außer Kraft gesetzt. Oder täuscht dieser Eindruck? Joseph Hanimann macht sich in seinem großen Essay auf die Suche nach den Rückzugsgebieten des Schweren. Er findet sie in Kunstwerken, in der Literatur und in Lebenshaltungen, die sich dem Gebot der Leichtigkeit bewußt widersetzen.
Der Unzeitgenosse
Charles Péguy - Rebell gegen die Herrschaft des Neuen
Er kam aus der Provinz nach Paris und blieb dort immer ein Außenseiter. Als Dichter und Denker jedoch scharte Charles Péguy (1873-1914) eine verschworene Gemeinde um sich. In jüngerer Zeit zählten dazu ganz unterschiedliche Persönlichkeiten aus Philosophie und Literatur: Gilles Deleuze, Alain Finkielkraut, Bruno Latour und Thomas Bernhard imponierte die Unabhängigkeit dieses Intellektuellen aus Frankreich. Seine Dramen und seine Prosa betreiben eine radikale Kritik der Moderne, als Herausgeber einer eigenen Zeitschrift musste er keine Kompromisse eingehen. Von Péguy kann man lernen, ohne Rücksicht auf irgendeinen Zeitgeist zu denken. Es wird Zeit, ihn auch hierzulande zu entdecken.
Antoine de Saint-Exupéry
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Ganz anders als Walt Disney zähmte er die Schwermut, anstatt sie zu vertreiben, thematisierte Angst und Freundschaft, Liebe und Tod. Bis heute begeistert Antoine de Saint-Exupéry ein millionenfaches Publikum mit Werken wie »Südkurier«, »Wind, Sand und Sterne«, »Flug nach Arras« und »Der kleine Prinz«. Doch wer war der Mann, der am 31. Juli 1944 so plötzlich vom Flugzeughimmel verschwand? Detailliert und einfühlsam zeichnet Joseph Hanimann in der bislang umfangreichsten literarischen Biografie das Leben und Denken des verträumten Abenteurers nach und präsentiert ihn als Humanisten einer ganz neuen Art.