»Ostarrichi« wird erstmals im Jahr 996 urkundlich erwähnt. Seitdem hat sich der geographische und politische Raum dramatisch wie kein anderes europäisches Territorium geändert: Er hat sich bis 1918 kontinuierlich vergrößert bis zum Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn, um dann schlagartig auf etwa das heutige Staatsgebiet reduziert zu werden. In dieser Geschichte Österreichs schreiben fünf Spezialisten, allesamt Professoren an den Universitäten Wien und Innsbruck, über die großen Epochen und Zäsuren in Österreichs Geschichte. Am Anfang steht ein Blick in die Zeit der Römer in Österreich und ins Frühmittelalter. Der Aufstieg der Habsburgermonarchie zu einer europäischen Großmacht, die Herrschaft Maximilian I., der Siebenjährige Krieg, der Niedergang des Hauses Habsburg nach dem Ersten Weltkrieg, die kurze demokratische Phase der Ersten Republik, die Jahre des Austrofaschismus und des Nationalsozialismus mit dem »Anschluss« Österreichs an Deutschland, die Entwicklung der Zweiten Republik seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs – all diese historischen Ereignisse und Prozesse werden jeweils mit einem kurzen Epochenüberblick skizziert und anschließend ausführlich analysiert. Eine so fundierte Geschichte Österreichs hat es lange nicht mehr gegeben.
Christian Lackner Livres



Modus supplicandi
Zwischen herrschaftlicher Gnade und importunitas petentium
- 224pages
- 8 heures de lecture
Ausgehend von aktuellen Forschungsdiskussionen der internationalen Mediävistik wie der Frühneuzeitforschung wird in den Beiträgen dieses Tagungsbandes das spätmittelalterliche Supplikenwesen in West-, Mittel- und Südeuropa einer eingehenden Analyse unterzogen. Bittschriften an hierarchisch höher gestellte Personen oder Institutionen werden dabei als ein zentraler, bislang zu wenig beachteter „Kommunikationskanal“ zwischen Untertanen und Herrschaft betrachtet, deren Untersuchung einen Blick auf in anderen Quellen kaum greifbare biographische Aspekte und konkrete Nöte der Bittsteller ermöglicht. Darüber hinaus werden in den Beiträgen dieses Bandes unter anderem die konkreten Wege der Einreichung und Behandlung von Bittschriften, individuelle Handlungsstrategien und performative Aspekte der Gnadenbitten in den Blick genommen.
Möglichkeiten und Perspektiven diplomatischer Forschung
Zum Privileg Herzog Albrechts III. für die Universität Wien vom Jahre 1384
- 139pages
- 5 heures de lecture
Christian Lackner stellt in diesem Band eine der zentralen Verfassungsurkunden der mittelalterlichen Alma mater Rudolphina vor: das Universitätsprivileg Herzog Albrechts III. aus dem Jahre 1384. Zu Unrecht stand dieses imposante Dokument lange im Schatten der Stiftungsurkunden Herzog Rudolfs IV. von 1365. Gibt es eine Krise der Diplomatik? Stellen die modernen kulturwissenschaftlichen Strömungen innerhalb der Geschichtswissenschaften eine Bedrohung für die Diplomatik dar? Christian Lackner plädiert für einen Dialog zwischen Diplomatik und Kulturgeschichte und zeigt Möglichkeiten und Errungenschaften moderner diplomatischer Forschung auf. Damit leistet er eine Standortbestimmung der Diplomatik in der gegenwärtigen Wissenschaftslandschaft.