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Heinz Ganz Ohlig

    Romika - "eine jüdische Fabrik"
    Juden im Gaumusterdorf
    • Juden im Gaumusterdorf

      Auf den Spuren ehemaliger jüdischer Nachbarn in Hermeskeil

      1925 hatte Hermeskeil 2795 Bewohner, davon waren 45 Personen Juden. Man kann davon ausgehen, dass sie bis 1933 gut inkludiert waren. Bereits 1926 entstand in Hermeskeil eine Ortsgruppe der NSDAP, deren Aktivitäten sich besonders gegen die ortsansässigen Juden richteten. Mit der Machtübernahme konnten die Nationalsozialisten dann staatlich legitimiert gegen die Juden vorgehen, mit dem Ziel, Hermeskeil – wie ganz Deutschland – „judenfrei“ zu machen. In der 1970 erschienenen Chronik „Hermeskeil – Stadt im Hochwald“ schreiben die Autoren: „Bedrückt durch diese Ausschreitungen [Reichspogromnacht] und Zwangsmaßnahmen wanderten die jüdischen Familien von Hermeskeil nach Amerika aus, so dass der Amtsbürgermeister 1942 ‚voll Stolz‘ melden konnte: ‚Hermeskeil ist judenfrei‘.“ In diesen Worten werden die ermordeten Hermeskeiler Juden komplett ausgeblendet. Einige Juden waren zwar ausgewandert, die anderen Hermeskeiler Juden lebten ab 1939 in Köln oder Trier. Von dort wurden sie in die Ghettos und Konzentrationslager deportiert. 21 Juden, die in Hermeskeil geboren wurden oder in Hermeskeil gelebt haben, wurden ermordet.

      Juden im Gaumusterdorf
    • Romika - "eine jüdische Fabrik"

      • 223pages
      • 8 heures de lecture

      Romika - „Eine jüdische Fabrik“. Die Schuhfabriken ROMIKA in Gusterath-Tal und Rollmann & Meyer in Köln sind Teil einer wechselhaften und nicht immer rühmlichen Geschichte. Bislang galt die Gründung der Romika-Schuhfabrik im Jahr 1936 als unbestritten, wobei die Marke ROMIKA übernommen worden sein soll. Es ist jedoch wenig erfreulich zu erfahren, dass die Fabrik bereits 1921 von den Kölner Schuhfabrikanten Hans Rollmann, Carl Michael und Karl Kaufmann gegründet wurde. Der Name RO MI KA setzt sich aus den Initialen dieser Männer zusammen. 1933 wurde die Situation für zwei der Gründer, die jüdischen Glaubens waren, äußerst prekär, als sie durch die Nationalsozialisten aus der „deutschen Volksgemeinschaft“ ausgeschlossen wurden. Ihre Fabriken wurden als „jüdisch“ abgewertet, was zur Flucht der Juden und zur heimtückischen Enteignung ihrer Betriebe führte. Nach dem Konkurs der Romika übernahm Hellmuth Lemm 1936 die Fabrik und behauptete, sie gegründet zu haben, während er das wahre Gründungsdatum und die Namen der ursprünglichen Gründer verschwieg. Das Buch beleuchtet die Anfangsjahre der echten Romika sowie die rechtlichen Bemühungen der Erben um Entschädigung für ihr geraubtes Erbe.

      Romika - "eine jüdische Fabrik"