Mit dem Westfälischen Frieden trat die Reichsstadt Biberach in ein neues Stadium ihrer Konfessionalisierung: Die Parität zeitigte konträre Sichtweisen, war sie doch für die Protestanten Hort des Friedens und der Gewissensfreiheit, für die Katholiken Inbegriff ihres verlorenen Kampfes um politische Vormacht und religiöse Homogenität. Die Studie, deren Rückgrat die Verfassungskämpfe seit 1649 sind, zeigt, dass kaum ein Lebensbereich von konfessioneller Durchdringung verschont blieb, wenngleich es unvermutete politische Koalitionen, überraschende Interaktionen im Alltagsleben sowie eine elitäre Gegenbewegung in der Spätaufklärung gab. „Diese so oft beseufzte Parität“ (Christoph Martin Wieland) endete 1825 mit ihrer Aufhebung durch das Königreich Württemberg, das politische Parallelgemeinden nicht länger duldete.
Andrea Riotte Livres


"Schön ist es auf Gottes Welt"
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Bis auf den heutigen Tag widmen sich in Biberach Jungen dem liturgischen Gesang im religiösen Zentrum der Stadt, der Pfarrkirche. Nur wenige Städte in der Größe Biberachs können auf eine über 600-jährige Knabenchortradition verweisen. Was aber haben mittelalterliche Lateinschüler und Zöglinge des in nachreformatorischer Zeit begründeten katholischen und evangelischen Alumnats mit den St.-Martins-Chorknaben der Gegenwart gemeinsam? Dieses Buch spürt - auch anhand vieler Abbildungen - erstmals der spannenden Geschichte des Knabenchorgesangs nach und den damit verknüpften Bildungsdebatten vergangener Zeiten.