Peter Lesko Livres


In Sachen Deutschtum
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Es ist ein seltsames Gefühl, das Tagebuch eines nahen Verwandten in die Hand zu nehmen, besonders wenn es im Zweiten Weltkrieg verfasst wurde und mit Kriegsverherrlichung, „Führer“glauben, Nationalismus und Antisemitismus durchzogen ist. Der Verfasser war ein gebildeter Mann – Theologe, Altphilologe und Schriftsteller, der mit Juden und Sozialdemokraten befreundet war. Wie konnte er, trotz seiner politischen „Unzuverlässigkeit“ 1933, ein entschiedener NS-Sympathisant werden? Der Autor, ein ehemaliger Universitätsdozent, untersucht diese Frage anhand der Aufzeichnungen. Er versucht, den Einfluss grundlegender Bildungselemente des deutschen Nationalbewusstseins auf das Leben eines „Volksgenossen“ zu verstehen und dessen individuelle Biografie in Beziehung zur kollektiven Geschichte zu setzen. Im Kontext eines breiten historischen Spektrums analysiert er die Aspekte Nationalismus und Antisemitismus und kritisiert die vorherrschenden Meinungen über das Verhältnis zwischen NS-Faszination und totalitärer Repression. Dabei beleuchtet er die Pathologie des „Deutschtums“, die Intensität des Antisemitismus und die Rolle der Wehrmacht sowie den „Konsens“ zwischen dem Hitler-Regime und dem deutschen Volk. Hat die Geschichte Einfluss auf das endgültige Urteil über den Verfasser?