How to cook a country
Theater in Zimbabwe im politisch-ästhetischen Spannungsfeld
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Der Titel von David Dinnels Theaterstück von 2009 verweist auf die spielerische Ironie, mit der Theatermacher in Zimbabwe die Situation ihres Landes reflektieren. In derben Satiren und bitteren Tragödien wird der Alltag in einem Land dargestellt, in dem die Kluft zwischen Arm und Reich wächst und der Regierungsstil groteske Züge annimmt. Die Skrupellosigkeit des Präsidenten wird durch die Figur des „König Ödipus“ verkörpert, während der Unmut der jungen Generation sich gegen „Shakespeare’s Ghost“ richtet, der koloniale Strukturen und das verantwortungslose Verhalten der politischen Elite symbolisiert. Julius Heinicke analysiert in diesem Band über 30 Stücke und Inszenierungen der zeitgenössischen Theaterszene. Sein Fokus liegt auf der innovativen Nutzung performativer Traditionen, ohne gängige (post)koloniale Klischees zu bedienen. Die Theaterschaffenden inszenieren kreativ und kritisch politisch-ästhetische Spannungsfelder, die das Publikum zum Nachdenken, Lachen und Diskutieren anregen. Das Theater schafft eine Gegenöffentlichkeit und bietet Denkanstöße für die Aushandlung einer zivilen Gesellschaft. Heinicke präsentiert ein Kompendium, das tiefgehende Einblicke in die Entwicklung der Kulturlandschaft Zimbabwes in den ersten zehn Jahren des neuen Jahrtausends gewährt.
