Stephanie Matthes Livres



Warum leiden manche Berufe unter Nachwuchsproblemen und andere nicht? Vor dem Hintergrund wachsender Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt und zunehmender Fachkräfteengpässe in bestimmten Berufen stellt sich diese Frage mit wachsender Dringlichkeit. Bisherige Berufswahltheorien können diese Frage allerdings nicht abschließend beantworten. Aufbauend auf der Vermutung, dass die „Nicht-Wahl“ von Berufen anderen Logiken folgt als die Wahl von Berufen, stellt die Autorin ein theoretisches Modell vor, das Attraktions- und Aversionsfaktoren in der Berufsfindung unterscheidet. Basierend auf Auswertungen einer Schülerbefragung wird am Beispiel der Pflegeberufe aufgezeigt, dass Aversionsfaktoren von zentraler Bedeutung in der Erklärung der „Nicht-Wahl“ von Berufen sind.
Perspektivlose Jugend?
Eine empirische Studie zu Zukunfts- und Gesellschaftsbildern von Jugendlichen in einer sozial benachteiligten Wohngegend
- 72pages
- 3 heures de lecture
Berichte über eine protestierende, perspektivlose Jugend im Ausland stehen Studien über eine starke, zuversichtliche Jugend im Inland gegenüber. Ist die deutsche Jugend also eine Ausnahme? Oder sind auch hierzulande Jugendliche von Zukunftsängsten und Gefühlen der Perspektivlosigkeit betroffen? Die vorliegende Arbeit wirft einen genaueren Blick auf die Zukunfts- und Gesellschaftsbilder von Jugendlichen aus einer sozial benachteiligten Wohngegend in Bonn. In einer empirischen Fallstudie, die auf einer umfangreichen Stichprobe von Schülern zwischen 13 und 17 Jahren basiert, untersucht die Autorin, ob die betreffenden Jugendlichen ihre persönliche Zukunft besonders pessimistisch sehen und stärker davon überzeugt sind, dass sozialer Aufstieg von strukturellen Faktoren, wie z. B. der sozialen Herkunft, abhängt. Ziel der Arbeit ist es außerdem herauszufinden, wie sich Zukunftsängste und strukturelle Gesellschaftsbilder von sozial benachteiligten Jugendlichen erklären lassen. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf der Frage, ob und warum Jugendliche mit Migrationshintergrund ein negativeres Zukunfts- und ein stärker strukturelles Gesellschaftsbild haben als Jugendliche ohne Migrationshintergrund.