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Andreas Braune

    Das Andere der Freiheit
    Ziviler Ungehorsam
    Republikanischer Alltag
    Die USPD zwischen Sozialdemokratie und Kommunismus 1917-1922
    Zusammenbruch, Aufbruch, Abbruch?
    Fortschritt als Ideologie: Wilhelm Ostwald und der Monismus
    • „Aus den Irrtümern sonst bedeutender Gelehrter lernt man oft mehr, als aus den Korrektheiten von Nullen“ – so urteilte Max Weber, der Gründungsvater der deutschen Soziologie, über die weltanschaulichen Streifzüge des Chemienobelpreisträgers von 1909 und dessen „energetische Grundlagen der Kulturwissenschaft“. Wilhelm Ostwald galt seinen Zeitgenossen um 1900 nicht nur als renommierter Naturwissenschaftler, sondern bald nach seinem Rückzug aus dem akademischen Alltagsgeschäft auch als einer der umtriebigsten und umstrittensten Intellektuellen seiner Zeit. Als Vorsitzender des deutschen Monistenbundes etablierte er sich zwischen 1911 und 1915 als Leitfigur einer optimistischen und wissenschaftsfixierten Weltanschauung, die sich gegen den zunehmend zivilisationskritischen Zeitgeist in Deutschland auflehnte. Im Namen des Fortschritts und der Modernisierung nahm Ostwald kein Blatt vor den Mund und inszenierte sich bewußt als Nonkonformist in der wilhelminischen Gesellschaft. In dieser ideengeschichtlichen Untersuchung rekonstruiert der Autor diese Konfliktlinien und deckt dabei Sackgassen und Irrwege, aber auch das modernisierende Potential der monistischen und ostwaldschen Gedankenwelt auf, die in mancherlei Hinsicht wenig an Aktualität eingebüßt hat.

      Fortschritt als Ideologie: Wilhelm Ostwald und der Monismus
    • Zusammenbruch, Aufbruch, Abbruch?

      Die Novemberrevolution als Ereignis und Erinnerungsort

      "Im Jahr ihres Zentenariums hort die Novemberrevolution zusehends auf, eine ""vergessene Revolution"" (Alexander Gallus, 2010) zu sein. In Wissenschaft und Offentlichkeit wachst die Einsicht, dass der Aufbruch in die erste parlamentarische Demokratie Deutschlands mehr war als eine halbe, stecken gebliebene oder gar verratene Revolution. Stattdessen gelang es, unter der Last eines verlorenen Krieges und seiner bedrohlichen Friedensverhandlungen, unter den Bedingungen sozialer Not und Ungewissheit und unter bestandiger politischer Unruhe und der Gefahr eines revolutionaren Burgerkrieges die am 9. November 1918 ausgerufene 'deutsche Republik' zu konsolidieren. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes leisten eine interdisziplinare Bestandsaufnahme der aktuellen Forschungen zur Novemberrevolution und weisen neue Fragestellungen und Herangehensweisen aus. Sie untersuchen zudem, warum die erste erfolgreiche demokratische Revolution bislang einen so schweren Stand im Erinnerungshaushalt der Deutschen hatte und fragen danach, ob sie nicht doch ein demokratischer Erinnerungsort sein konnte."

      Zusammenbruch, Aufbruch, Abbruch?
    • Die Spaltung der Arbeiterbewegung zwischen Kommunismus und Sozialdemokratie prägte die verhängnisvolle Geschichte des 20. Jahrhunderts in Deutschland entscheidend mit. In Vergessenheit gerät dabei oft, dass sich zu Beginn nicht KPD und SPD gegenüberstanden. Vielmehr hatte sich im April 1917 die USPD in Opposition zur Burgfriedenspolitik der SPD gegründet. Sie war an den Protesten und Massenstreiks gegen den Krieg beteiligt und trat in der Revolution 1918/19 für einen radikaleren Schnitt mit der alten Ordnung ein. Zwischen einer an Stabilität orientierten SPD und dem zur Weltbewegung strebenden Kommunismus war für die USPD als radikalem Flügel der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung jedoch bald kein Platz mehr. Die kurze Phase der USPD als Massenpartei von 1917 bis 1922 veranschaulicht, dass es in den Vorstellungen der Zeitgenossen viele Wege zu Frieden, Demokratie und Sozialismus gab – in jedem Fall mehr als zwei. Der Blick auf die USPD lädt dazu ein, den offenen Zukunftshorizont der Akteure des demokratischen Aufbruchs seit 1918 ernster zu nehmen.

      Die USPD zwischen Sozialdemokratie und Kommunismus 1917-1922
    • Republikanischer Alltag

      Die Weimarer Demokratie und die Suche nach Normalität

      Die Jahre von 1918/19 bis 1933 sind eine turbulente Zeit in der deutschen Geschichte. Zwischen Putschversuchen und Wirtschaftskrisen, Straßenkämpfen und einem „Staatsstreich auf Raten“ kannte die Weimarer Republik nur eine kurze Phase der Stabilität. Für die Zeitgenossen war sie aber das politische System, das das Kaiserreich abgelöst hatte und nun das politische und gesellschaftliche Leben der Bürgerinnen und Bürger prägte – und zwar vermeintlich auf Dauer. Überall deuteten sich ein neues republikanisches Selbstverständnis, neue demokratische Spielregeln und Handlungsformen an. Die Republik wurde mehr und mehr zur Normalität. Einen selbstverständlichen und unangefochtenen republikanischen Alltag gab es in der Weimarer Republik jedoch nicht. „Weimar“ war eine Transformationsgesellschaft, die nach dem Alltag der Republik suchte und um ihn rang. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes bieten mit den hier vereinten aktuellen Forschungen ein Kaleidoskop der Normalitäten, mit allen Anfeindungen und Erfolgen, die die Weimarer Republik kennzeichneten.

      Republikanischer Alltag
    • Gerechtigkeit sollte die Grundlage allen politischen Handelns sein. Doch was, wenn staatliche Maßnahmen und Gesetze dieser Norm widersprechen? Können dann auch in Demokratien Akte des zivilen Ungehorsams gerechtfertigt sein? Und wenn ja, unter welchen Bedingungen? Dieser Band versammelt erstmals die zentralen Positionen einer Debatte, die von Thoreau über Gandhi und Martin Luther King, John Rawls, Hannah Arendt und Jürgen Habermas bis zur Occupy-Bewegung führt. Auch kritische Stimmen kommen zu Wort, denen ziviler Ungehorsam mal zu viel, mal zu wenig Widerstand bedeutet.

      Ziviler Ungehorsam
    • Das Andere der Freiheit

      Zwang und Heteronomie in der politischen Theorie der Moderne

      Zwang gilt als das Andere der Freiheit. Aber was ist Zwang eigentlich? Muss der Zwang immer von einer Person ausgehen? Kann ein Angebot ein Instrument des Zwangs sein? Warum genau ist Zwang ein Übel? Kann er trotzdem gerechtfertigt sein? Und wenn ja, wann und wie? Sind Recht und Staat selbst Zwang, Garanten der Freiheit oder beides? Ist Zwang das Gleiche wie Gewalt, Macht, Herrschaft, Autorität oder Ausbeutung? Wie verhält es sich mit strukturellen Zwängen oder Selbstzwang? Erstmals wird mit dieser umfassenden Analyse des Zwangsbegriffs das Andere der Freiheit systematisch untersucht. Es zeigt sich dabei, dass das liberale Kernmodel von Freiheit und Zwang sehr weit reicht und weite Teile der gleichen Freiheit aller sichern kann. Weil es sich aber auf Zwang als Handlung beschränkt, hat es keinen Blick für strukturelle Zwänge, Entfremdung und andere Formen der Heteronomie. Auch ihre Abwesenheit muss gesichert sein, weshalb das liberale Modell erweitert werden muss.

      Das Andere der Freiheit
    • Als am 9. November 1918 um 14 Uhr der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann vom Westbalkon des Reichstags die Republik ausrief, konnte keiner der Beteiligten und Zuhörer ahnen, dass gut 12 Wochen später, am 6. Februar, eine frei gewählte Nationalversammlung zusammentreten würde, in der 421 Abgeordnete aus 10 Parteien eine neue Verfassung ausarbeiten sollten.

      Weimarer Republik
    • Freiheit und Bildung bei Hegel

      • 255pages
      • 9 heures de lecture

      Klaus Vieweg, Andreas Braune und Folko Zander sind die Mitarbeiter der Forschergruppe „Bildung zur Freiheit“ der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Jirí Chotas is ein Mitglied des Instituts für Philosophie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik.

      Freiheit und Bildung bei Hegel